In acht Jahren, seit dem Erscheinen des ersten “Architekturführers Köln”, kann viel passieren. Da wäre zum Beispiel der 1977 eröffnete Ebertplatz mit seiner wasserkinetische Plastik von Wolfgang Göddertz, die 20 Jahre nicht sprudelte. Bis immer mehr Kölner:innen den öffentlichen Raum, ganz konkret ihren Ebertplatz, zurückforderten. Und nach vielen kreativen Protesten wurde der Brunnen 2018 wieder in Gang gesetzt. Seitdem wird die Anlage künstlerisch bespielt – ein bis 2024 geplantes Interim, dem eine gründliche Renovierung folgen soll. Dieses und andere Projekte, in den sich die Dinge zum Positiven bewegten, in denen große Pläne nicht umgesetzt wurden oder in denen neue Visionen entstanden, gehören zu den guten Gründen, warum Barbara Schlei, Uta Winterhager und Tobias Groß den “Architekturführer Köln” neu aufgelegt und dafür grundlegend überarbeitet haben.

Jedes der 110, mit einem Porträt vorgestellten Projekte erhält eine eigene Doppelseite, eine Schwarz-Weiß-Fotografie und einen Plan. Neben anerkannten Highlights wie dem Neubau des Stadtarchivs (2020) werden auch alltägliche Entdeckungen wie eine Baulücke oder gestaltete Freiflächen wie das Umfeld des Doms beleuchtet. Ein Buch, das auch dazu inspirieren kann, die eigene urbane Umgebung neu wahrzunehmen und sich für ihren Erhalt einzusetzen. Oder, um es mit dem Architekturführer (in seinem Beitrag zum Ebertplatz) zu sagen: “Kultur hilft, schafft Anlässe und vertreibt Leere und Dunkelheit – so die Hoffnung.” (kb, 29.10.23)

Schlei, Barbara/Winterhager, Uta/Groß, Tobias (Hg.), Architekturführer Köln. 110 zeitgenössische und moderne Bauten und Quartiere, Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln 2023, 180 Schwarz-Weiß-Fotografien, 19 Karten, broschiert, 300 Seiten, 18 x 11 cm, ISBN-13: 978-3-7533-0553-0.

Köln, Ebertplatz (Bild: Ralf Liptau, Sommer 2018)

Köln, Ebertplatz mit dem reaktivierten Wasserspiel (Bild: Ralf Liptau, Sommer 2018)

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