Die Ausstellung „MACHT RAUM GEWALT“ nimmt ab 19.4.23 in der Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz das Planen und Bauen während der nationalsozialistischen Herrschaft in den Blick und fragt nach Kontinuitäten und Brüchen bis in die Gegenwart. Sie bezieht sie sich nicht nur auf die Zeit von 1933 bis 1945 im Deutschen Reich, sondern auch auf die von Deutschland besetzten Gebiete im Osten Europas und zeigt Querbezüge zu anderen Staaten auf. Grundlage der Schau sind die nun erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellten Erkenntnisse des mehrjährigen Forschungsprojekts „Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen, Wirkungen“, betreut durch die Unabhängige Historikerkommission. Der von ihr gewählte Ausstellungsort in der Akademie der Künste könnte nicht geschichtsträchtiger sein. Hier hatte ab 1937 der Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin seinen Sitz. Die Ausstellung geht indes weit über Albert Speers Wirken hinaus: Planen und Bauen im Nationalsozialismus durchdrang alle Lebensbereiche und gehörte zum Kernbereich nationalsozialistischer Diktatur. Die hohe ideologische Aufladung des Bauwesens und seine rassistischen Inklusions- und Exklusionspraktiken bestimmten, wer wie leben durfte – und wer wie sterben musste.

In 150 Kurzbiographien werden Architekten, Ingenieure, Stadtplaner und Baufachleute dieser Zeit vorgestellt. Neben personellen Kontinuitäten nach 1945 geht es auch um den Umgang mit den baulichen Hinterlassenschaften des NS-Regimes. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und in englischer Sprache. Das Begleitprogramm beinhaltet Symposien, Führungen und Bildungsangebote. Darüber hinaus hat die Akademie der Künste ein Veranstaltungsprogramm entwickelt, das sich in künstlerischen und diskursiven Beiträgen mit gegenwartsbezogenen Fragestellungen zu „MACHT RAUM GEWALT“ befasst. Eine Ausstellung der Unabhängigen Historikerkommission (UHK) „Planen und Bauen im Nationalsozialismus“ in Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin, gefördert mit Bundesmitteln, begleitet durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, vertreten durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Vernissage ist am 18.4, die Ausstellung läuft bis 16. Juli.(mR, 19.3.23)

Berlin, Reichsluftfahrtministerium (Bild: Bundesarchiv Bild 146-1979-074-36A, CC BY SA 3.0, 1938)

Berlin, Reichsluftfahrtministerium (Bild: Bundesarchiv Bild 146-1979-074-36A, CC BY SA 3.0, 1938)

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