Der Nierentisch-Schwung der 1950er Jahre hat es inzwischen in die allgemeine Wertschätzung geschafft, hat das Image des Piefigen und Angestaubten ablegen können. Die 1960er bis 1970er Jahre hingegen kämpfen, zumindest was die damalige Architektur betrifft, aber immer noch gegen einen schlechten Leumund. Was Baukunstaffine längst als mutig, kantig und ehrlich feiern, gilt in der breiten Öffentlichkeit immer noch als zu wuchtig, zu grau, zu viel. Um für die positiven Seiten des “Markanten Erbes” zu kämpfen, hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eine Filmreihe produziert. Darin geht es um das junge Baukulturerbe in Westfalen-Lippe und den heutigen Umgang mit diesen Gebäuden heute.

In drei Kurzfilmen nimmt die Filmemacherin Maria Anna Tappeiner jeweils eine Baugattung in den Blick: Rathäuser, Schulen und Kirchen. Sie fragt nach den architektonischen Werten, die hinter den einzelnen Bauten stecken, nach dem speziellen Denkmalwert. Die je 20-minütigen Beiträge rücken einige herausragende Bauten der Architektur ab 1960 in Westfalen-Lippe in den Blick, zum Beispiel die Rathäuser in Marl, Gronau und Castrop-Rauxel, die Scharoun-Schule in Lünen oder die Kirche der Abtei Königsmünster in Meschede. Nachdem die dreiteilige Reihe im Januar im Kino präsentiert wurde, hat man jetzt bequem vom heimischen Sofa aus die Gelegenheit, sie via youtube gratis anzuschauen. (kb, 9.2.24)

drei Folgen auf youtube: Rathäuser, Schulen, Kirchen

Rathaus Gronau (Harald Deilmann, 1976) (Bild: LWL)

Rathaus Gronau (Harald Deilmann, 1976) (Bild: LWL)

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