Das Nachkriegswerk des bayerischen Architekten Sep Ruf (1908–1982) kennt fast jede:r – der Bonner Kanzlerbungalow, der Deutsche Pavillon (mit Egon Eiermann und Paul Baumgarten) auf der Brüsseler Weltausstellung oder die Kirche St. Johannes von Capistran in München gehören zu den Ikonen einer klaren demokratischen Moderne der Bonner Republik. Doch auch das Ruf-Frühwerk, die Wohnbauten der 1930er Jahre finden zunehmend Beachtung in Fachkreisen. Sie sehen den besonderen Wert in den sparsam, aber gekonnt gesetzten Details: das Rundfenster im Giebel, der über Eck gezogene Balkon. Doch auch Immobilienentwickler:innen haben ein Auge auf die Häuser in den Münchener Stadtteilen, die meist mit viel Grundstück in bester Lage Begehrlichkeiten wecken.

Schon 2023 war ein solches Sep-Ruf-Haus in München-Grünwald akut bedroht und konnte vor dem Abriss bewahrt werden. In München-Solln, hier am Fellererplatz 2, soll aktuell ein Sep-Ruf-Haus aus dem Jahr 1936 für drei neue Reihenhäuser Platz machen. Doch die Sep Ruf Gesellschaft schlug Alarm, stellte das Beispiel online in den Abriss-Atlas Deutschland ein und machte die Presse aufmerksam. Nun erklärte das bayerische Landesdenkmalamt gegenüber der Münchener Abendzeitung, dass man beim Haus am Fellererplatz “eine Denkmaleigenschaft erkannt” habe. Für das Objekt spricht auch der gute Erhaltungszustand – nur ein Treppenhaus wurde später ergänzt. Vor diesem Hintergrund dürfte nun viel von der Entscheidung der unteren Denkmalschutzbehörde abhängen. (kb, 23.2.24)

München-Solln, von Sep Ruf entworfenes Haus am Fellererplatz 2 (Bild: © Sep Ruf Gesellschaft e. V.)
München-Solln, von Sep Ruf entworfenes Haus am Fellererplatz 2 (Bild: © Sep Ruf Gesellschaft e. V.)

München-Solln, von Sep Ruf entworfenes Haus am Fellererplatz 2 (Bilder: © Sep Ruf Gesellschaft e. V.)

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