Streichen Sie alle Klischeebilder, die Sie mit Neapel verbinden. Die Ausstellung “Napoli Super Modern” hat sich vorgenommen, eine prägende Phase des dortigen Städtebaus, aus der Sicht der Bewohner:innen neu zu erzählen. Konkret geht es um die Jahre zwischen 1930 und 1960, als die Architektur irgendwo zischen Faschismus und Nachkriegswiederaufbau nach neuen Formen suchte. Doch die Ausstellungsmacher wollen endlich diejenigen Gebäude in den Mittelpunkt rücken, die bei einem architekturinteressierten Stadtbesuch sonst vielleicht nicht direkt ins Auge stechen. Dafür haben Benoit Jallon und Umberto Napolitano vom Pariser Büro LAN ausgewählte Objekte porträtiert. Ergänzend werden Neapel-Aufnahmen des Fotografen Cyrille Weiner gezeigt.

In der Ausstellungsarchitektur verzichtet man bewusst auf starre Raumgrenzen, sondern will mit textilen Abtrennungen und Klanginstallationen städtische Räume nachvollziehbar machen. Die objektbezogene Präsentation wird daher gezielt ergänzt durch Medien, welche die Sicht der Bewohner:innen vertreten sollen. Ihr Zusammenleben steht im Mittelpunkt filmischer Präsentationen, darunter aktuelle Auseinandersetzungen mit der Stadt, aber ebenso ein historisches Dokument: “Le mani sulla città” (Hände über der Stadt) von Francesco Rosi von 1963, der die politische Korruption und Immobilienspekulation im Neapel der Nachkriegszeit thematisiert. Nur noch wenige Tage, bis zum 21. August 2022, ist in Basel im Schweizerischen Architekturmuseum (SAM,Steinenberg 7, CH-4051 Basel) die Ausstellung “Napoli Super Modern” – kuratiert von Benoit Jallon und Umberto Napolitano (LAN)und Andreas Kofler (SAM), unter dem Patronat des Italienischen Konsulats in Basel, gefördert vom Italienischen Kulturinstitut in Zürich – zu sehen. (kb, 18.8.22)

Napoli Super Modern (Bild: Ausstellungstitel, SAM Basel)

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.