Eigentlich weiß man in Dresden um den Wert einer Schwimmhalle: Der markant geschwungene Bau am Freiberger Platz entstand 1969 nach Entwürfen von Günther Nichtitz, Eva Kaltenbrunn und Eitel Jackowski und inspirierte ähnliche Projekte in Potsdam, Leipzig oder Erfurt. Inzwischen wurde er saniert und dient weiter dem Schwimmsport. In Schwerin (1976, Ulrich Bunnemann mit Herbert Müller) wählte man für das dortige Volksbad den Umbau zu Wohnzwecken. Ebenfalls 1969 errichtete man in Dresden in der Steinstraße eine kleinere Schwimmhalle – als Ersatz für das kriegszerstörte historische Güntzbad. Der Neubau gilt als erste Schwimmhalle, für deren Dachabschluss die charakteristische VT-Falte zum Einsatz kam.

Doch die Tage der “Volksschwimmhalle” Steinstraße sind gezählt, der Abriss wird vorbereitet. Nach der Wiedervereinigung war der Abrissbagger Stück für Stück näher gerückt. Der Schwimmverein Dresden Nord hatte nach 1991 häufig den Raum wechseln müssen – so führte der Verlust der Schwimmhalle Marienallee schließlich zum Wechsel in die Steinstraße. 2001 wurde die dortige Schwimmhalle geschlossen, als Grund wurde Baufälligkeit angegeben. In der Folge diente der Bau nur noch als Lager des Pharmaunternehmens GlaxoSmithKline Biologicals, das seit 2008 Eigentümer des sog. Güntzbad-Areals ist. Nun laufen bereits die Abrissarbeiten. Als Grund wird angegeben, dass die weitere Nutzung weder ökonomisch noch ökologisch vertretbar sei. Im August wird zunächst das Innere beräumt, im Oktober sollen die Außenmauern fallen, bis Ende des Jahres sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Was auf dem Gelände künftig entstehen soll, ist noch offen – zunächst ist hier kein Neubau vorgesehen. (kb, 17.8.22)

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