Die Frankfurter U-Bahn-Station Niddapark mit ihren charakteristischen, getreppten Betondächern über den Bahnsteigzugängen ist erst vor 34 Jahren in Betrieb geganegen. Trotzdem ist sie, obwohl in Nutzung, schon seit den frühen 1990ern zum regelrechten Geisterbahnhof verkommen. Nach der Einweihung im April 1989 herrschte dabei zunächst Hochbetrieb, denn am Niddapark fand seinerzeit die Bundesgartenschau statt. Weniger Meter entfernt wurde aus diesem Grund auch ein temporärer S-Bahnhof an der kreuzenden Bahnstrecke eingerichtet, ebenso gab es eine Fußgängerbrücke, über die Besucher direkt von der Zwischenebene des U-Bahnhofs über die Schnellstraße hinweg zum Gartenschaugelände kamen. Diese Brücke wurde nach der Buga wieder demontiert, der Bahnhof geschlossen. Da außer dem Park und einigen Sportanlagen keine weiteren Ziele im Umfeld der Station liegen, wird die Station seither nur spärlich genutzt, fiel zunehmend dem Vandalismus zum Opfer. Aufzüge und Glasscheiben gibt es schon lange nicht mehr. Ab Frühjahr 2024 soll die Station Niddapark in Frankfurt nun saniert werden. 9,3 Millionen Euro wollen Verkehrsgesellschaft VGF und die Stadt Frankfurt dafür investieren.

Grund für die Aktivität ist vor allem, dass im kommenden Jahr auch die neue S-Bahn-Station Ginnheim eingeweiht werden soll – dort, wo einst schon der temporäre Bahnhof stand. Der verwaiste U-Bahn-Anschluss wird so als Umsteigestation neue Bedeutung erhalten. Den Umsteigeknoten zwischen S6, U1 und U9 werden nach Berechnungen der VGF voraussichtlich 6000 Menschen täglich nutzen. Die geplante Sanierung beinhaltet das Erhöhen der Bahnsteige und eine Erneuerung der Dächer. Zudem sollen nicht notwendige Betonwände und -elemente entfernt oder durch Geländer ersetzt werden, damit „ein offeneres Gefühl“ entstehe. Auch neue Aufzüge sind vorgesehen. Die Station Niddapark ist somit auch der letzte Frankfurter U-Bahnhof, der barrierefrei umgebaut wird. Die Idee, den Haltepunkt Niddapark als Umsteigestation zur S-Bahn zu nutzen, stammt aus der Anfangszeit des U-Bahn-Baus: Zunächst hatte die Stadt die Station für die später abgesagte Buga 1969 konzipiert. Beim Bau der 1978 eröffneten Stadtbahnstrecke zwischen Römerstadt und Ginnheim wurde der U-Bahnhof im Rohbau erstellt. Das erklärt auch sein Ende der 1980er eigentlich unzeitgemäßes skulptural-brutalistisches Aussehen. Man kann nur hoffen, dass er dies durch die Sanierung nicht einbüßt … (db, 1.9.23)

Frankfurt, Station Niddapark (Bild: L. Willms, CC BY-SA 3.0)

Frankfurt, Station Niddapark (Bild: L. Willms, CC BY-SA 3.0)

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