Die Pläne waren schon gemacht – im Kopf: “Weg mit der komischen Kiste. Stattdessen etwas schönes, vielleicht Blockrandbebauung in Beige. Stadtreparatur halt.” Aber das ist nur bösartige mR-Phantasie. Die “komische Kiste” ist in Realität das Haupteingangsgebäude des Nürnberger U-Bahnhofs Maximilianplatz, das zugleich eine Sparkasse war (heute nur noch mit SB-Terminals) und noch immer Bus-Umsteigestation ist. An der Stelle des Spätmoderne-Baus, der der Sparkasse gehört, stand bis 1977 die Hauptverwaltung der 1981 geschlossenen Nürnberg-Fürther Straßenbahn. Der Abschied von ihr dürfte mit Wehmut verbunden gewesen sein, und so schloss man den Neubau nie ins Herz. Statt seiner sollte nach Wunsch von Stadt und Sparkasse ein neues Quartier mit Wohnen und Gewerbe entstehen.

Nun ist dem ein Riegel vorgeschoben: Seit einigen Wochen steht das kühne Gebäude, eine Mischung aus Post- und Spätmoderne im High-Tech-Gewand, unter Denkmalschutz. Errichtet wurde es im Zuge des U-Bahn-Baus 1979-81, Architekt ist Albin Hennig (*1931), der unter anderem auch das Terrassenhochhaus Girondelle in Bochum (1969-71) mitgeplant hat und für die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Nürnberg-Langwasser (1976) verantwortlich zeichnet. Das Landesdenkmalamt bezeichnet den Sparkassen/U-Bahn-Bau als “Bankfiliale und Busbahnhof, eingeschossiger, mit Kupfer verkleideter Betonbau über oktogonaler Grundlinie, mit mehrteiligem Tonnendach auf Betonpfeilern, postmodern, Albin Hennig, 1979-81; Kiosk, achtseitiger, eingeschossiger Pavillon mit Flachdach und Kupferverkleidung, gleichzeitig.” In Nürnberg ist man von der Entscheidung des Landesamts nicht begeistert wie die Nürnberger Nachrichten berichten – muss man sich nun doch mit einer sinnvollen Weiternutzung des zeitgeistigen Gebäudes auseinandersetzen … (db, 22.11.23)

U-Bahn-/Busbahnhof Maximilianstraße (Bild: Silesia711, CC BY-SA 4.0)

Nürnberg, Sparkasse und U-Bahn-/Busbahnhof Maximilianstraße (Bild: Silesia711, CC BY-SA 4.0)

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