Seit 2011 ist die Rhein Ruhr Halle in Duisburg-Hamborn geschlossen und verfällt still vor sich hin. Eröffnet wurde der Mehrzweckbau am 31. Oktober 1975. Er diente für Konzerte, Sportveranstaltungen, Fernsehaufzeichnungen sowie Messen und Ausstellungen. Die Sendung “Wetten, dass..?” wurde mehrmals aus der Rhein-Ruhr-Halle gesendet, Dieter Thomas Heck war oft mit den Sendungen “Melodien für Millionen” oder “Musik liegt in der Luft” zu Gast. Auch Udo Jürgens und James Last traten hier auf. Die letzte öffentliche Veranstaltung war ein Auftritt von Atze Schröder am 17. März 2011, letzte nichtöffentliche Veranstaltung eine Versammlung von ThyssenKrupp Mitte März. Die Schließung der sanierungsbedürftigen Halle war in der Stadtpolitik umstritten, da sie eigentlich erst erfolgen sollte, wenn eine neue Sporthalle als Ersatz fertiggestellt ist. Das Prüfen aller Optionen für Zukunft oder Abriss der Halle hat nunmehr 11 (!) Jahre gedauert. Eine Sanierung erscheint als unrentabel, der Rhein-Ruhr-Halle wohl nicht lohnen. Das Büro Albert Speer + Partner (ASP) hatte die Kosten auf rund 34 Millionen Euro taxiert. Mittlerweile, nach fortschreitendem Verfall und Vandalismus schätzt die Verwaltung, dass bis zu 50 Millionen Euro daraus werden können.
Mn sieht auch keinen Bedarf mehr für eine weitere Mehrzweckhalle in der Stadt. Mit dem Theater am Marientor, der Stadthalle Walsum oder dem Steinhof gebe es genug Alternativen. Die Zeichen stehen klar auf Abriss, die neue Nutzung des Geländes ist jedoch verzwickt: Die Grillo-Chemiewerke liegen in der Nähe, daher ist weder eine Wohnbebauung noch ein Einkaufszentrum an dieser Stelle möglich. Die Stadt schlägt deshalb vor, die Freiwilligen Feuerwehren aus Hamborn und Marxloh, die zusammengelegt werden sollen, dort unterzubringen. Der Abriss der Rhein Ruhr Halle könnte finanziell sogar glimpflich verlaufen, denn für die Stadtteile Hamborn und Marxloh gibt es ein Förderpaket des Bundes über von 50 Millionen Euro. Die Stadt will deshalb versuchen, Gelder aus diesem Paket für das Vorhaben zu bekommen. Die Pläne wurden in der Bezirksvertretung Hamborn diskutiert, und nachdem man sich dort lange gegen den drohenden Abriss des Kulturbaus gewehrt hatte, gab es nun grünes Licht für das Ansinnen. Eine endgültige Entscheidung soll Ende November gefällt werden. (db, 17.11.22)