An der Grenze zwischen Windisch und Brugg im Schweizerischen Aargau befindet sich das Areal “Kabelwerke Brugg AG”mit dem ehemaligen Verwaltungsgebäude. Das 1957 errichtete kleine Hochhaus mit acht Geschossen gilt seit 1998 als “Kulturgut von regionaler Bedeutung” und ist in der 2008 veröffentlichten Liste der „100 typischen Bauten der Fünfziger- und Sechzigerjahre“ des Schweizer Heimatschutzes aufgeführt. Es entstand nach Plänen der Architekten Carl Froelich (Brugg) und Hans Kündig (Zürich). Der Bau besteht aus zwei Bürotrakten mit einer dazwischenliegenden, eingezogenen Treppen- bzw. Korridorhalle. In den beiderseits des trapezförmigen Treppenhauses liegenden Bürotrakten erlaubt der einheitliche Fensterachsenabstand mit einem Minimum an baulichen Veränderungen eine flexible Raumteilung. Nach dem Auszug der Verwaltung 2019 in den neuen Unternehmenssitz wurde 2021-23 die Umnutzung vom ortsansässigen Büro Tschudin Urech Bolt Architekten geplant.
Vor knapp einem Jahr ist der Verein Lernwerk als neuer Mieter das Gebäude eingezogen. Zu den Aufgaben des Vereins zählt neben der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen die Unterstützung von Jugendlichen bei der Suche nach Ausbildungsplätzen. Dafür stehen im sanierten Hochhaus nun 3.300 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Als Zentrale des Vereins, der auch über eigene Werkstätten verfügt, sind hier Arbeitsplätze sowie Kurs- und Beratungsräume untergebracht. Beim Umbau wurden unter anderem die Fassaden originalgetreu ersetzt und die Raumaufteilung der Büros geändert. Die Stadt Brugg und die Gemeinde Windisch planen, das Gebiet rund um den Bahnhof Brugg zu einem gemischten Quartier zu entwickeln. Laut Tschudin Urech Bolt komme der Umnutzung des ehemaligen Verwaltungshochhauses dabei die Rolle eines Begegnungsortes zu. (db, 25.1.24)
Lernwerk Windisch-Brugg (Simulation: Verein Lernwerk)
Windisch-Brugg, Kabelwerke Brugg (Bild: Kulturgüterschutz Brugg, CC BY-SA 4.0)
