Obschon die Schachtanlage Haus Aden in Bergkamen bereits um 2000 die Förderung einstellte, wurden die Schächte 1 und 2 noch als Wetter- und Materialschächte des Bergwerks Ost (Heinrich-Robert) bis zur Stilllegung von Heinrich-Robert 2010 weiter genutzt. Schacht 1 wurde 2005 gesprengt, Schacht 2 dient weiterhin als Grubenwasserzeche. Die letzte Grubenfahrt zur Wartung der Kreiselpumpen in 1000 Meter Teufe fand 2019 statt. Nun wird der Schacht bis auf 730 Meter verfüllt, eine neue Pumpanlage installiert. Jüngst hat die Ruhrkohle AG (RAG) den Abriss des verbliebenen Förderturms von Haus Aden 2 beantragt. An seiner Stelle soll ein funktionales Grubenwasserhebewerk entstehen. Der 1975 errichtete Turm ist allerdings auch das letzte markante Zeichen der Bergbaugeschichte dieses Orts.

Auf dem nicht mehr genutzten Teil des Areals wird jetzt die “Wasserstadt Aden” gebaut: 300 Einfamilienhäuser gehobenen Standards samt eigenem Bootsstieg und schleusenfreier Zufahrt zum Datteln-Hamm-Kanal. Ein Wellness-Hotel (!) soll die Erinnerung an den Bergbau ergänzen, und 2027 soll die Wasserstadt Mittelpunkt einer Gartenschau sein. Dass nun ausgerechnet das letzte Zeugnis der Zeche fallen soll, hat Unmut bei vielen Bürger:innen und ehemaligen Bergleuten hervorgerufen, die das Vorgehen als respektlos empfinden. Nun aber hat sich der Stadtrat Bergkamen mit Mehrheit von SPD, FDP und Grünen gegen einen Erhalt, und auch gegen eine Versetzung des Bauwerks ausgesprochen. CDU, Linke und BergAUF votierten dagegen. Nun soll der Neubau eine “architektonische Aufwertung erhalten, die der Bedeutung dieses Orts gerecht werde”. Aha. (db, 2.3.21)

Bergkamen, Zeche Haus Aden (Bild: Thorsten Bachner, CC0)

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