Der BDA Regensburg-Niederbayern-Oberpfalz versteht die (Bau)Welt nicht mehr: Die Realschule Vilsbiburg soll abgerissen werden. Dabei wäre der geplante Neubau mit 95 Millionen Euro fast doppelt so teuer wie eine Sanierung des Bestands. Der ist dazu noch äußerst ansehnlich. Aus einem Wettbewerb ging 1967 der Regensburger Architekt Josef Winkler als Sieger hervor und erhielt den Auftrag. Vor allem die betonsichtige brutalistische Aula des 1969 fertiggestellten Ensembles entzückt die Expert:innen heute.
Schon 2020 machte sich der Architekt höchstselbst für den Erhalt seines Bauwerks stark, das er – als stünde es unter Denkmalschutz – sorgsam behandelt wissen möchte. Doch weiterhin drohen Abriss und Neubau, um hier eine zentrale Schule für die Region zu errichten. Deshalb hat der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten Regensburg-Niederbayern-Oberpfalz online eine Petition gegen den Abbruch ins Leben gerufen. Der Bau sei nicht nur gestalterisch, sondern ebenso pädagogisch überzeugend. Auch die Räume, inklusive der Erweiterungen bis um 2000, seien optimal genutzt und angenommen. Daher sei eine Sanierung, ggf. eine Erweiterung oder ein zweiter Schulbau an anderem Standort, die bessere Lösung. Zumal die Schule in guten Zustand sei, vom Wert der goldenen Energie ganz zu schweigen. Bislang haben – von 1500 angestrebten Stimmen – gut 1100 Menschen die Petition unterschrieben haben. Aktuell sammelt der BDA fleißig Unterstützer:innen, denn, so die Petition: “Die Zerstörung der vorhandenen Schule steht unmittelbar bevor.” (kb, 11.11.23)
Vilsbiburg, Realschule (Bild: BDA Regensburg-Niederbayern-Oberpfalz)Vilsbiburg, Realschule (Bilder: aktuelle Farbaufnahmen: BDA Regensburg-Niederbayern-Oberpfalz; historische Schwarz-Weiß-Aufnahmen: Einweihungsbroschüre)