Erfreuliche Pressemitteilung des Landes Berlin am gestrigen Tag: Das Landesdenkmalamt hat den Denkmalschutz für den S-Bahnhof Savignyplatz erweitert. Bisher schon geschützt war der Bahnhof selbst (1895-96) als Teil des Bahnviadukts, der Berlin vom Ostbahnhof bis zum Bahnhof Charlottenburg durchzieht. Nun wurde auch das 1986/87 erstellte Wandbild „Weltbaum 2“ des Künstlers Ben Wagin (1930-2021) unter Schutrz gestellt. Ebenfalls neu hinzugekommen ist die städtebauliche Situation direkt um den Bahnhof, insbesondere die Fußgängerpassage zwischen Bleibtreustraße und Savignyplatz (seit 1999 Else-Ury-Bogen). Der S-Bahnhof zählt nun als Einheit mit der Passage, den raum- und ortsprägenden Brandwänden der umgebenden Häuser sowie der Brandwandgestaltung eines Kollektivs um Ben Wagin; ein Areal von hoher geschichtlicher, künstlerischer und städtebaulicher Bedeutung. Entstanden ist im Lauf der Jahrzehnte ein einprägsamer, weit über Berlin hinaus bekannter Stadtraum.

“Weltbaum 2 – Werden, Sein, Vergehen” war länger durch Sanierungs- und Dämmpläne des Gebäudeeigentümers gefährdet, nun sind die ziegelsichtigen Brandwände Denkmal. Das Gesamtwerk wurde gestaltet von Ben Wagin und zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern, darunter Siegfried Rischar (1924-2009), von dem der eigentliche Weltbaum stammt. Die Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesens förderte das Projekt im Vorfeld der 750-Jahr-Feier Berlins 1987 unter Bauleitung durch den Architekten Klaus Effenberger. „Ich finde es sehr gut, dass dieser besondere Ort und das Wandbild jetzt unter Denkmalschutz stehen“, so der Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer. „Das Wandbild gehört zu den bekanntesten Berliner Kunstwerken im öffentlichen Raum und zu den stadtbildprägenden Brandwandgestaltungen, für die West-Berlin in den 1970er und -80er Jahren so berühmt war.“ Der “Weltbaum 2” ist ein Dokument der in den 1980er Jahren erstarkenden Umweltbewegung – und erhält angesichts der Klimakrise wieder Aktualität. „Diese Unterschutzstellung passt in die heutige Zeit“, sagte Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut, „denn die Denkmalpflege erweist sich gerade als Leitdisziplin für einen achtsamen und schonenden Umgang mit unseren Ressourcen.“ Word. (db, 9.12.22)

Berlin, S-Bahnhof Savignyplatz (Bild: Smiley Toerist, CC BY-SA 4.0)

Berlin, S-Bahnhof Savignyplatz (Bild: Smiley Toerist, CC BY-SA 4.0))

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