Der “Bahnhof Flughafen BER – Terminal 5 (Schönefeld)”, bis Oktober 2020 etwas weniger sperrig Berlin-Schönefeld Flughafen steht nun unter Denkmalschutz. Der Schutzstatus der S-Bahn-Station geht aus dem Denkmalreport Brandenburg des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege hervor. Demnach sei der Bahnhof “in seiner Gesamtheit ein wichtiges Zeugnis der DDR-Geschichte, der Eisenbahngeschichte (und) der deutschen Teilung.” Ost-Berlin sei nur über den Flughafen Schönefeld an den internationalen Flugverkehr angeschlossen gewesen – insofern hätte der Flughafen und der Bahnhof einen einzigartigen Status gehabt, heißt es seitens des Landesamts.
Der Sonderstatus spiegele sich in Ausstattung und Gestaltung des Bahnhofs bis heute wider. Der Umbau vom innerdeutschen Grenz- und Kontrollbahnhof zu einem regulären Verkehrsbahnhof erfolgte von 1978 bis 1984. Es entstanden das neue Empfangsgebäude, erweiterte Bahnsteiganlagen und ein Fußgängertunnel “mit einer beachtlichen Breite von 12 m für den gelegentlichen Massenverkehr bei Großveranstaltungen”. Den Bau zeichnen laut Landesamt “aufwändige Oberflächengestaltungen mit verschiedenfarbigen Mosaikfliesen” aus. Ein bauliches Kleinod sei zudem das Wartehäuschen auf Bahnsteig 4 mit seinen konisch geneigten Fensterfronten in messingfarben eloxierten und rot gefassten Metallrahmen. Im Boulevardblatt B.Z. stößt die Entscheidung auf wenig Begeisterung. (db, 1.5.23)
Berlin, Bahnhofsgebaüde Schönefeld (Bild: Clemensfranz, CC BY 2.5)
