„Ich bin viel gereist in meinem Fotografenleben, doch um ein spannendes Foto zu machen, musste ich eigentlich nur vor die Haustür treten.“ Mit diesem Zitat des Fotografen Robert Lebeck wird das Thema der ihm gewidmeten Ausstellung “Hierzulande” auf den Punkt gebracht. Dabei klingen die Namen der von ihm porträtierten Prominenten erst einmal nach großer weiter Welt: Elvis Presley, Romy Schneider, Willy Brandt, Maria Callas, Joseph Beuys und noch einige mehr. Doch bei ihm wirft der Rocken-Roll-Star beiläufig den Seesack über die Schulter, der Bundeskanzler flirtet im Speisewagen und der Filmregisseur lässt sich den Blick auf die Hansestadt erklären. Denn Lebeck unterschied in seiner fotografischen Detailtreue nicht zwischen seinen Motiven, er interessiert sich genauso für das Nacktbaden auf Sylt wie für den Riesenpudel auf dem Beifahrer:innensitz.
Der gebürtige Berliner schlug nach dem Studium der Völkerkunde für den Beruf des Fotografen. Neben einer kurzen Tätigkeit für das Magazin “Geo” war Lebeck (1929-2014) vor allem für den “Stern” auf Reisen. Sein Schaffen wurde 1991 mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis und 2007 mit dem Henri-Nannen-Preis gewürdigt. Die Ausstellung “Hierzulande”, kuratiert von Daniela Sannwald, ist noch bis zum 25. Juni 2023 in der Kunsthalle Lüneburg in der KulturBäckerei (Dorette-von-Stern-Str. 2, 21337 Lüneburg) zu sehen. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiges Buch im Steidl Verlag. (kb, 30.4.23)