Seit mehr als 20 Jahren dokumentiert unser Freund Martin Maleschka, geboren in Eisenhüttenstadt, die architektonischen Relikte seiner Heimat. Und damit auch, wie die ostdeutsche Geschichte langsam aber stetig ausradiert wird: Der studierte Architekt fotografiert den Abriss Ost – ob Architektur, Innengestaltungen, Stadtraum-Planung oder Baubezogene Kunst. Und auch Garagenkomplexe gerietenen ihm schon vors Objektiv, zusammengefasst im hinreißenden Buch „Das Garagenmanifest“ (Park Books) mit Jens Casper und Luise Rellensmann. Bilder seines umfangreichen Archivs sind auch auf moderneREGIONAL immer wieder zu sehen, im Band „Baubezogene Kunst“ (DOM publishers) wurden sie 2019 endlich für die allgemeine Öffentlichkeit publiziert. Und jetzt sind seine „Bilder vom Verschwinden“ auch auf großer Leinwand zu sehen und werden wohl für viele wehmütige- und Gänsehaut-Momente sorgen: Morgen, am 28.8. um 11.00 Uhr ist Martin Maleschka im Berliner Union-Kino zu Gast bei der Interviewreihe SonntagsLese von Danuta Schmidt.
Freund:innen der Sonntags-Matinee erwartet ein Gespräch über Architektur, Vergangenheit und Urbanität. Kurz: was das Leben in Städten wirklich lebenswert macht, wann eine Stadt wirklich alle Qualitäten einer Stadt erfüllt; Danuta und Martin sprechen über Erinnerungen und Emotionen, die aufkommen, wenn Dinge, Gebäude, Plätze, für viele Menschen Heimat verschwindet. Über dieses Thema schreibt Martin Maleschka auch – etwa in der Berliner Zeitung – und macht Führungen (nicht nur) durch seine Heimat Eisenhüttenstadt. SonntagsLese: 28.8. 11.00 Uhr im Union-Kino Friedrichshagen, Bölschestraße 69, 12587 Berlin. (db, 27.8.22)