Der Abriss ist in Augsburg bereits beschlossene Sache: Die Alte Stadtbücherei in der Gutenbergstraße soll noch in diesem Jahr fallen. Doch einzelne Bauteile sind für ein zweites Leben vorgesehen, denn sie werden seit Monaten für ein Pilotprojekt aufbereitet. Das Bauamt und die Hochschule Augsburg haben sich zusammengetan, um wiederverwertbare Elemente zu identifizieren und für Interessent:innen zugänglich zu machen. Entstanden war der Standort direkt neben dem neubarocken Bibliotheksbau (heute Staats- und Stadtbibliothek), als 1953 die Volksbücherei (heute Stadtbücherei) verwaltungstechnisch selbständig wurde. Als 2009 wiederum ein Neubau für die Stadtbücherei an neuer Stelle eingeweiht wurde, stand die 1950er-Jahre-Architektur in der Gutenbergstraße leer.

Zunächst schien der Standort in bester Lage eigentlich sehr gefragt für eine Nachnutzung. Nach unterschiedlichen Plänen – von Räumen für Kulturschaffende bis zu einem neuen Bibliothekszentrum – wurden hier schließlich vorübergehend ein Ausweichquartier für Schulen eingerichtet. Der Bau der 1950er Jahre muss jetzt final einem neuen Erweiterung der Staats- und Stadtbibliothek weichen. Nun haben Architekturstudierende alles Verwertbare der Alten Stadtbücherei – von der Feuertreppe über die Waschbecken bis zu den Zimmertüren – gelistet, das dann zum Verkauf angeboten wurde. Damit perfektionierte man das bekannt Prinzip des Bauhofs mithilfe der digitalen Technik mithilfe einer Datenbank. Ähnliche Ansätze werden online bereits durch Anbieter:innen wie „restado“ oder „concular“ vorgehalten. Die ersten Ergebnisse sind überraschend positiv: Von den rund 700 angebotenen Elementen aus dem Abbruchgebäude seien bereits rund 70 Prozent über den virtuellen Tresen gegangen, berichten die Studierenden stolz gegenüber der Presse. (kb, 16.10.22)

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