Der Italienische Architekt und Designer Vittorio Gregotti ist an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Erst vor zwei Jahren, anlässlich seines 90. Geburtstags, hat er sein Büro geschlossen – mit der nüchternen Begründung, es interessiere sich heute niemand mehr wirklich für die Architektur. Gregotti, ab 1997 auch Mitglied des BDA, lernte am Politecnico di Milano bei Ernesto Nathan Rogers und war in den 1950ern Mitarbeiter von Auguste Perret in Paris. 1974 gründete er mit Pierluigi Carri, Augusto Cagnardi und Hiromichi Matsui das Büro Gregotti International in seiner Geburtsstadt Mailand.

Unter seiner Ägide entstanden hat unter anderem das Kulturzentrum Belém in Lissabon (1988-93, mit Risco Architects), der Umbau des Olympiastadions von Barcelona (1992), das Guggenheim-Museum in Venedig (2002) und die Universität Kalabrien in Cosenza (1972-81). Auch in Deutschland hinterließ Vittorio Gregotti Spuren: Sein im Rahmen der IBA 1987 in Berlin gebautes Torhaus (1982) des Stadthausquartiers Lützowstraße steht mittlerweile als Teil des Ensembles unter Denkmalschutz. Der Postmoderne hat sich der Meister der großen Strukturen übrigens nie besonders nahe gefühlt: Auch wenn seine Materialwahl und architektinischenn Grundmotive stets ähnlich waren, erschienen ihm die Werke vieler Kollegen in den 1980ern zu theatralisch … (db, 16.3.20)

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