Wenn eine Traditionszeitschrift als Sonderausgabe erscheint, wird man hellhörig. Ein Jubiläum vielleicht, eine neue Herausgeberschaft? In diesem Fall, im Fall der Designzeitschrift „form“, soll es ein Abschied werden. Denn der gleichnamige Verlag hat bekannt gegeben, dass es sich bei dieser Sonder- und Doppelausgabe um „(vorerst) die letzte gedruckte form“ handeln wird. Die Produktion der gedruckten analogen Zeitschrift wird eingestellt und die zugehörige Redaktion soll aufgelöst werden. Als Gründe werden verlagsseitig die stark gestiegenen Papierpreise, das sich wandelnde Leser:innenverhalten und die schlechte Wirtschaftslage im Allgemeinen angeführt. Vor diesem Hintergrund wisse man nicht, wie die bisherige „form“ zu finanzieren sei, der Verlag wird aber weiter bestehen.

Die form wurde 1957 durch ein Team von Industriedesignern und Museumsdirektoren – Jupp Ernst, Willem Sandberg, Curt Schweicher und Wilhelm Wagenfeld – als „Internationale Revue“ begründet, um seine Leser:innen über die Themen Kunst, Architektur, industrieller Formgebung, Ballett, Musik und Lyrik zu informieren. Man verstand sich als Fortsetzung der Werkbund-Zeitschrift „Die Form“, die von 1925 bis 1934 erschienen war. Vom Verlagsort Frankfurt aus gab man nun alle drei Monate ein Heft heraus. 1974 hob man den gleichnamigen Verlag aus der Taufe. Erst 2012 hatte der Wirtschaftsprüfer und Berater Peter Wesner die Rechte an der Zeitschrift und am Verlag gekauft. Gemeinsam mit seiner Frau, der Design- und Architekturexpertin Barbara Glasner, will er die „Marke“ form weiterentwickeln – „in Richtung Buchpublikation mit Fokus auf Design, Architektur und Corporate Publishing“. (kb, 15.8.23)

Jahrgänge der Zeitschrift "Form" (Bild: ebay)

Jahrgänge der Design-Zeitschrift „Form“, die 1957 zum ersten Mal herausgegeben wurde (Bild: ebay)

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