Für das Rathaus I am Schillerplatz in Iserlohn stehen die Zeichen auf Abriss. Noch 2018 gab es Grund zur Freude, denn damals wurde der 1974 fertiggestellte Bau aus der Feder des örtlichen Architekten Ernst Dossmann unter Denkmalschutz gestellt. Damit verstummten vorübergehend die Pläne für einen Rathaus-Neubau. Doch bereits im November 2019 häuften sich die schlechten Nachrichten: Wegen erheblicher Brandschutzmängel wird nun erneut die Option Abriss geprüft. Im Rahmen einer Benehmensherstellung, so Stadtbaurat Thorsten Grote gegenüber ikz-online, soll der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Münster erklärt haben: Man könne die Argumentation der Kommune nachvollziehen, dass eine Sanierung technisch unmöglich sei.

Die Stadt Iserlohn verweist im Detail darauf, dass eine geeignete Brandschutzsanierung nicht umsetzbar sei. Denn mit dem ursprünglich geplanten Rückbau auf das Betonskelett allein sei es nicht getan. Fehlende beziehungsweise mangelhafte Rettungswege würden einen Eingriff in die Tragstruktur erforderlich machen. Dieser werde statisch durch die instabile Bodensubstanz erschwert, wofür der Baugrund wiederum mit Betonpfählen ertüchtigt werden müsste. Doch für das notwendige Großgerät fehle im Untergeschoss des Rathauses der Platz. Demnach scheint der Erhalt des Gebäudes daran zu scheitern, dass die Räume im Untergeschoss schlicht zu niedrig sind. Noch steht der brutalistische Bau unter Denkmalschutz, aber könnte bald mit der Prüfung des Abrissantrags aus der Denkmalliste gestrichen werden. Und damit käme dann wieder der alte Neubauplan auf den Tisch. Wann genau der Abriss starten soll, ist noch offen – immerhin sind noch nicht alle Rathausräume leergezogen. (re, 23.2.21)

Iserlohn, Rathaus (Bild: Sauerlandtom, via mapio.de)

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