Eigentlich steht sie seit dem 14. März 2020 im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt: die Ausstellung “Neue Heimat”. Aber erst heute ist der Lockdown soweit gelockert, dass Besucher – unter gewissen Beschränkungen – die Schau auch analog sehen können. Mit der „Neuen Heimat“ verbindet man zwei zweifelhafte Superlative: großformatige Trabantenstädte und die spektakuläre Pleite des gewerkschaftlichen Unternehmens. Doch die Neue Heimat war mehr als ihr öffentliches Scheitern. In der Wirtschaftswunder- und Wiederaufbaueuphorie verband sich mit ihr vor allem die Hoffnung auf ein besseres Leben – “Wohnen für alle”. So entstanden bis unter dem Dach der Neuen Heimat über 400.000 Wohnungen, aber auch Großprojekte wie das Berliner ICC.

Was vom sozialdemokratischen Anspruch dieses Projekts blieb, zeigt nun das DAM in Frankfurt in der Schau: „Die ‚Neue Heimat‘ (1950-1986)“. In Zusammenarbeit mit dem Hamburgischen Architekturarchiv und dem Architekturmuseum der TUM wagt die Ausstellung eine Bilanz, über 30 Jahre nach dem Verschwinden der Neuen Heimat. Gerade angesichts der aktuellen Wohnungskrise kommen damit längst überholt geglaubte Konzepte wieder in den Diskurs. Anhand von ausgewählten Beispielen, vertreten durch Planmaterial, Originalaufnahmen und Modelle, findet eine kritische Neubewertung statt. (kb, 5.5.20)

Darmstadt, Siedlung Kranichstein (1965–1968 Ernst May, Neue Heimat Südwest, Stadtplanungsamt Darmstadt, Günther Grzimek (Landschaftsarchitektur)) (Bild: © Hamburgisches Architekturarchiv)

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.