Als sichtbares Zeichen des Umzugs der Frankfurter Universität wurde im Februar 2014 der AfE-Turm (“Abteilung für Erziehungswissenschaft”) gesprengt – ein Abriss, der unter Einheimischen, ehemaligen Studierenden und Fotofreund:innen gleichermaßen starke Emotionen hervorrief. Noch Jahre später verkaufte man vor Ort Stofftaschen, Anstecker und Siebdrucke des brutalistischen geisteswissenschaftlichen Unihochhauses. Denn die Jahre umfassende Verlegung der Frankfurter Universität aus Bockenheim ins Westend verändert die bauliche Struktur und das Zeichensystem ganzer Stadtteile. Nicht zu vergessen, dass der 1972 errichtete Turm, der kurz sogar das höchste Gebäude der Stadt war, sich eng mit dem Leben ganzer Studierendengenerationen verbunden hatte. Hier fand selbstbestimmtes Lernen Raum – vom Piratensender und bis zum autonomen Turm-Café “TuCa”, hier protestierten die Studierenden mit Besetzungen immer wieder gegen schlechte Arbeitsbedingungen.

Am 24. Februar 2024 feiert man in Frankfurt im Deutschen Architekturmuseum (DAM) Ostend (Henschelstraße 18, 60314 Frankfurt) ab 19 Uhr “10 Jahre Sprengung. Erinnerungen an den AfE-Turm”. Das Jubiläum der spektakulären Sprengung bietet den Anlass für einen bunten Abend mit vielfältigen Beiträgen: Architekt:innen, Künstler:innen, ehemalige Studierende, Lehrende, Nachbar:innen und Soziolog:innen tauschen sich aus über das Damals und diskutieren über den heutigen Campus. Dazu hat das Offenbacher Künstlerduo Kockel & Bamberger eigens Beton-Multiples gegossen. Zu Beiträgen sind geladen Holger Wüst (Fotograf und Künstler), Oliver Elser (DAM, Kurator der SOS-Brutalismus-Ausstellung , Jessica Lütgens (Mitherausgeberin des Buchs “Turmgeschichten: Raumerfahrung und -aneignung im AfE-Turm”), Tim Schuster (Offenes Haus der Kulturen) und viele mehr. (kb, 8.2.24)

Frankfurt am Main, Sprengung des AFE-Turms (Bild: Teta, CC BY SA 3.0, 2014)

Frankfurt am Main, Sprengung des Afe-Turms (Bild: Teta, CC BY SA 3.0, 2014)

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