Seit September 2020 ist die ZF Arena Friedrichshafen aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wegen maroder Tragseile sehen die Verantwortlichen das Hängedach latent einsturzgefährdet, nachdem ein Gutachten die Schäden attestierte. Schon damals war man offenbar sehr daran iunteressiert, das 1968 errichtete Gebäude abzuräumen: “Eine Sanierung der als Sporthalle genutzten ehemaligen Messehalle ist aufgrund des Alters der ZF Arena, der besonderen Konstruktion und des damit verbundenen Aufwands nicht sinnvoll, ein Abbruch ist voraussichtlich notwendig”, hieß es damals in einer Pressemitteilung der Stadt. Ein Jahr später wurde die Halle jedoch unter Denkmalschutz gestellt. Friedrichshafen lässt indes nicht locker: Im September 2022 hatte der Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt die Stadtverwaltung beauftragt, mit dem Landesdenkmalamt über die Möglichkeit eines Abbruchs der ZF-Arena zu verhandeln. Geld für weitere Gutachten sollte nicht mehr ausgegeben werden.
Jüngst legte die Stadtverwaltung dem Gemeinderat drei Planungsvarianten zum weiteren Vorgehen vor. Alle drei sehen den Abriss der Halle zugunsten eines Neubaus vor. Über die Varianten soll in einer Sitzung am 5. Februar beraten werden. Man rechnet sich Hoffnungen auf das Einverständnis des Denkmalamts aus, da mindestens ein Entwurf einen Nutzungsschwerpunkt zugunsten des Schulsports vorsieht – die Bereitstellung deratiger Flächen ist kommunale Pflichtaufgabe. Einst war die ZF Arena die Messehalle 1. Erst mit dem Umzug der Messe wurde sie zur Sporthalle. Die 1950 gegründete Messe Friedrichshafen hat in ihrer Geschichte gleich dreimal den Standort gewechselt: Beim zweiten Umzug entstand 1968 nach Entwürfen des damals erst 30-Jährigen Josef Wund die Halle 1, die als größte freitragende Gasbeton-Hängedach-Halle Deutschlands galt. Nach dem Wegzug er Messe übernahmen u. a. die Volleyballer:innen den Bau, der erst 2008 den Namen ZF-Arena erhielt. Am Umbau für die neue Nutzung war wieder Josef Wund beteiligt. (db, 30.1.24)
Friedrichshafen, ZF-Arena (Bild: Fruchtzwerg94, CC BY SA 3.0, 2014)
