Die baulichen Anfänge des Straßenbahn-Betriebshofs Niederschönhausen reichen bis in das Jahr 1901 zurück. Für die elektrifizierte Tram entstand hier eine großformatige Unterstellmöglichkeit mit Werkstätten. Im Laufe der Zeit wurde das Ensemble mehrfach erweitert. 1924 kam eine weitgespannte Werkhalle (Entwurf Jean Krämer) hinzu, in den 1930er Jahren errichtete man zusätzlich Mitarbeiter:innenwohnungen. Das in den 1950er Jahren ergänzte Kulturhaus existiert heute nicht mehr. In den Glanzzeiten konnten 190 Fahrzeuge auf über 25.000 Quadratmetern abgestellt werden. Um 1990 lief die angestammte Nutzung des Straßenbahn-Betriebshofs aus, 1995 wurde der Denkmalschutz ausgesprochen.

Bis 2015 diente die Anlage dem Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin als Depot für historische Fahrzeuge, anschließend wollte die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) das weitläufige Gelände verkaufen. Im Gespräch waren u. a. eine Wohnbebauung (nach Abrissen) oder (bei Erhalt) eine museale Weiternutzung. Die Situation spitzte sich im Verlauf des vergangenen Jahres zu, als die Bauschäden an der stillgelegten Ensemble festgestellt wurden und Einsturzgefahr bestand. Wie die Berliner Morgenpost gestern meldete, wurden die Abrisspläne nun gestoppt. Im Mai soll die Anlage endlich gesichert werden – im Gespräch sind ein Schutzdach und eine Gerüststellung. Ein neues Straßenbahndepot soll in Heinersdorf entstehen. (kb, 17.2.21)

Berlin, Straßenbahn-Betriebshof Niederschönhausen (Bild: Rainer Patzig, via mapio.com)

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