Das haben Sie vielleicht auch schon erlebt: Da gibt es ein Kunstwerk im Öffentlichen Raum, an das sich jeder, der in der Nähe gewohnt hat, erinnert. Irgendwann ist das Ding verschwunden, und kurz darauf merkt man, dass es fast keine Fotos davon gibt! Aus diesem Grund erfreuen wir Sie heute mit einem Suchbild: Ganz rechts am Rand unseres Fotos von 1990 steht etwas Rotes – darum geht es. Denn früher stand das 1978 fertiggestellte „Mobile Moguntinum“ des Künstlers Hans-Michael Kissel (*1942) am Mainzer Rebstockplatz. 2005 musste die kinetische Skulptur weichen, als die dahinterliegenden 1950er-Jahre-Gebäude dem „Fuksas-Haus“ Platz machten. Weil der Rebstockplatz ein „zentraler Aufstellungsbereich der Feuerwehr“ sei, habe man das Kunstwerk später dort nicht wieder aufstellen können, erklärte ein Stadtsprecher bereits vor einigen Jahren dem Regionalmagazin „Merkurist. Doch es scheitert jeder Versuch, einen geeigneten Platz dafür zu finden. Der Erschaffer des Mobile Moguntinum erklärte gegenüber „Merkurist“, der aktuelle Zustand der eingelagerten Reste sei eigentlich zu schlecht, um die Wasserinstallation wieder zu errichten. „Es wäre leichter, eine neue Version anzufertigen und diese dann wieder in Mainz aufzustellen“, sagt Kissel. Er bietet sogar an, eine Weiterentwicklung des Mobile Moguntinum zu konstruieren.

Das zerlegte Original befand sich bis vor Kurzem in einem Außenlager im rheinhessischen Undenheim und wurde nun auf den Betriebshof der Gebäudewirtschaft Mainz (GWM) in Mainz-Hechtsheim verlegt. Dort wird es witterungsgeschützt gelagert, damit sich der Zustand der Teile nicht weiter verschlechtert. Konkrete Restaurierungsarbeiten seien nicht geplant. Das soll offenbar erst geschehen, wenn ein geeigneter Platz für das Mobile Moguntinum gefunden würde. 2021 hatte die Stadt bereits ein Angebot über eine Restaurierung eingeholt: 45.000 Euro würden die Instandsetzung der Metallstreben und der Motoreinheit kosten. Aufgrund der enormen Preissteigerungen der jüngsten Vergangenheit rechne man mittlerweile aber mit deutlich höheren Kosten, so ein Sprecher. Hinzu kämen außerdem die Kosten für die Montage vor Ort sowie die laufenden Betriebskosten. Trotzdem verfolgen man grundsätzlich die Idee weiter, das Mobile Moguntinum in Mainz wieder aufzustellen. Dann kommen wir vorbei und machen Fotos. Versprochen! (db, 23.9.23)

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