Schon seit den 1840er Jahren wird in Tangerhütte in Sachsen-Anhalt die Eisenproduktion gepflegt, die meisten Gebäude entstanden zwischen 1889 und 1916. Nach unterschiedlichen Trägerschaften wurde der Betrieb 1956 umgewandelt in den VEB Eisenwerk “1. Mai”. Nach der Wende wurde nochmals umstrukturiert, dann alles 1992 geschlossen. Rest des Unternehmens existierten weiter unter dem Namen TechnoGuss Tangerhütte GmbH, die sich 2015 nur durch den Zusammenschluss mit Heidenreich und Harbeck in die nächste Runde retten konnte. Von den umfangreichen Betriebsgebäuden wurden die meisten Elemente inzwischen abgerissen, verblieben sind Teile der ehemaligen Gießereihallen.

Der Verein “Aus einem Guss” engagiert sich für die Bewahrung dieses Teils der Ortsgeschichte, immerhin erhielt der Ort seinen Namen vom ehemaligen Hüttenwesen. Seit 2017 liegt hier ein Konzept vor, das Areal einer Mischnutzung zuzuführen: teils gewerblich, teils als Veranstaltungshalle mit zwei Ausstellungsflächen. Im Raum stehen dafür Sanierungskosten von 5,8 Millionen Euro (inzwischen vermutlich etwas mehr) für eine Fläche von insgesamt 5.800 Quadratmetern. Dafür zieht man einer Bürgergenossenschaft in Betracht, die den Umbau mit Fördermitteln stemmen könnte. Im November diesen Jahres haben sich die Bürger:innen bei einem Info-Abend gegen den Abriss der verbliebenen Bauglieder ausgesprochen, umstritten war jedoch die Frage, ob nur Teile oder das gesamte Areal erhalten werden solle. Doch noch stehen kommunale Gremiensitzungen bis Ende des Jahres aus. Auch wenn der Abriss abgewendet werden sollte, ist die Zukunft der Bauten weiterhin offen. Hoffnung gibt ein Schüler:innenprojekt, das im Dezember damit starten will, die Geschichte der ehemaligen Gießereihallen zu erforschen. (kb, 14.12.21)

Tangerhütte, VEB Eisenwerk “1. Mai” (Bild: youtube-Still)

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