Rund 50 Jahre nach der Weihe kam die Wende: Die römisch-katholischen Christen kehren in Martinsthal zurück in ihre alte Kirche. Weit ist der Weg nicht, denn beide Gebäude liegen einander direkt gegenüber. Die 1429 geweihte Kirche St. Sebastian und Laurentius wurde 1964 durch einen Neubau ersetzt. St. Martin entstand damals nach Plänen des Architekten Paul Johannbroer. Wo der Bau mit Naturstein und Rundbögen nach außen ein wenig traditionell daherkommt, entpuppt er sich im Inneren als modernes zweigeschossiges Konzept: unten der Gemeinderaum, oben der helle quergerichtete Gottesdienstraum. Für die figürliche Betonglasgestaltung zeichnete der Künstler Johannes Beeck verantwortlich.

St. Sebastian und Laurentius hatte man bis 2004 saniert, profaniert und kulturell weitergenutzt. Dann brachten die Sparpläne des Bistums 2013 die Kehrtwende: Die alte Kirche wurde für 1,4 Millionen Euro erneut saniert und 2017 wieder geweiht. Damit löste sie St. Martin offiziell als Gottesdienststätte ab. Für die aufgegebene nachkriegsmoderne Kirche war zunächst von Abriss die Rede. Nun soll hier, wie der Wiesbadener Kurier berichtet, eine Wohnnutzung einziehen. Die Außenmauern bleiben demnach erhalten, während dazwischen “ein neues Gebäude” eingefügt werde. (kb, 20.8.20)

Eltville-Martinsthal, St. Martin (Bild: Marion Halft, CC BY SA 3.0, 2016)
Eltville-Martinsthal, St. Martin (Bild: Marion Halft, CC BY SA 3.0, 2016)

Titelmotiv/oben: Eltville-Martinsthal, St. Martin (Bilder: Marion Halft, CC BY SA 3.0, 2016), unten: Eltville-Martinsthal, St. Sebastian und Laurentius (Bild: Oliver Abels, CC BY SA 3.0, 2014)

Martinsthal, St. Laurentius und St. Sebastianus (Bild: Oliver Abels, CC BY SA 3.0, 2014)

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