Die Matthäuskirche in Salzgitter-Lebenstadt sollte heute eigentlich gar nicht mehr aufrecht stehen, so zumindest lautete 2007 der Plan der evangelisch-lutherischen Gemeinde. Der hochaufragende Betonbau aus dem Jahr 1968 sei zu marode, um ihn zu erhalten. Hinzu kam das bundesweite Problem der kleiner werdenden Gemeinden bei schwindenden Finanzmitteln. Entwidmet wurde der Gottesdienstraum in Salzgitter im Jahr 2016, die Glocken gab man 2019 an eine Gemeinde in der Ukraine: in eine orthodoxe Klosterkirche in Tjatschiw. Die Entwürfe für das bruatlistische, nach innen wie nach außen betonsichtige Bauwerk stammten vom Architekten und Hochschullehrer Friedrich Berndt (1903–1983). Er prägte maßgeblich den evangelisch-lutherischen Kirchenbau der braunschweigischen Landeskirche in den Nachkriegsjahrzehnten. Ab 1948 war er als Kirchenbaurat, bereits ab 1952 als Oberlandeskirchenrat tätig, gründete und leitete zeitweise das Stadtkirchenbauamts Braunschweig und engagierte sich entsprechend beim Wiederaufbau der dortigen Stadtkirchen.

Neuer Nutzer der ehemaligen St.-Matthäus-Kirche in Salzgitter-Lebenstedt wird der lokale Boxclub “Tigers”, die den evangelisch-lutherischen Gottesdienstraum 2016 von der Gemeinde erwirbt, denn der alte Trainingsraum ist für den aufstrebenden Sportverein zu klein geworden. Man konzipiert das Ganze als Integrationszentrum, für das 500.000 Euro Baukosten im Gespräch sind. Rund die Hälfte der benötigten Finanzen will man aus einem Integrationsfond der Stadt bestreiten. Nachdem Fördergelder bewilligt waren, startet das Vorhaben 2020. Optimistisch hatte man die Eröffnung erst für 2020, dann für September diesen Jahres angepeilt, doch aktuell dauern die Bauarbeiten noch an. (5.12.22)

Salzgitter, Matthäuskirche (Bild: historische Postkarte)

Salzgitter, Modell der Matthäuskirche (Bild: historische Postkarte, wohl um 1968)

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