Im Herbst 2021 wurde das Braunkohlekraftwerk Frimmersdorf II in Grevenbroich vom Netz genommen und stillgelegt. Ab 1952 immer wieder ausgebaut, zählte es seinerzeit zu den größten Kraftwerken der Welt. Bis heute besticht die Anlage nicht nur durch ihre Ausmaße und ihren historischen Zeugniswert, sondern ebenso durch ihre technischen und baulichen Qualitäten. Diese lassen sich immer noch in Gänze an der Anlage ablesen, etwa Maschinenhaus mit seinen historischen Turbosätzen. Bereits im Frühjahr 2022 hatte sich der Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) daher für dieses Bauwerk stark gemacht – mit der „Resolution zum Erhalt des denkmalwerten Kraftwerks Frimmersdorf II nach Beendigung des Braunkohletagebaus“.

Dieser Aufruf wird aktuell nochmals durch eine Pressemeldung bekräftigt, denn weiterhin ist Gefahr im Verzug. Daher weist der frisch gegründete RVDL-Arbeitskreis „Industriekultur“ darauf hin, dass er eine öffentlichere und transparenter geführte Debatte um die Zukunft von Frimmersdorf II fordert. So könnte beispielhaft ausgehandelt werden, wie die traditionelle rheinische Energielandschaft gut und kreativ transformiert werden kann. Zum einen komme man aktuell gar nicht mehr drumherum, nachhaltig zu denken und zu handeln. Zum anderen sei die internationale Fachwelt in Publikationen und Ausstellungen gerade voller guter Beispiele für einen solchen Erhalt, für das Bauen im Bestand. Immerhin gebe es bislang noch kein Museum für die Geschichte des Braunkohletagebaus, der das Rheinland entscheidend geprägt hat. Vielleicht eine Chance für das stillgelegte Kraftwerk Frimmerdorf II, solange die Anlage noch in Gänze ablesbar ist? (kb, 19.12.22)

Grevenbroich, Kraftwerk Frimmersdorf II (Bild: Bundesarchiv Bild F041794-0035, CC BY SA 3.0, 1974, Foto: Engelbert Reineke)

Grevenbroich, Kraftwerk Frimmersdorf II (Bild: Bundesarchiv Bild F041794-0035, CC BY SA 3.0, 1974, Foto: Engelbert Reineke)

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