Modelle nehmen in der künstlerischen Produktion eine wichtige Rolle ein. Viele raumgreifende Projekte entstehen zuerst in kleinem Maßstab, bevor sie in dem ihnen angedachten Größenverhältnis umgesetzt werden. Das hat zumeist pragmatische Gründe. Viele Einschränkungen, die in der Realität bestehen, werden im Modell ausgehebelt. So lassen sich Ideen und Gedankenspiele anschaulich zur Disposition stellen, die aufgrund von Größe, Kosten, Sicherheitsrisiken oder anderer Einschränkungen nicht einfach realisiert werden können. Modelle dienen dem Experiment im Atelier, aber auch als Präsentationsform zur Vermittlung von Ideen. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass die Ästhetik des Modellhaften, insbesondere seit den künstlerischen Neo-Avantgarden, selbst zum Interessenfeld künstlerischer Reflexion geworden ist.

Modelleisenbahnanlagen lassen sich als Repräsentation einer – oft romantisch verklärten – Idee der Wirklichkeit begreifen. Beispielhaft in ihrer Gestaltung stehen dabei die Modellbahnautomaten der Düsseldorfer Firma Werner Ehret, die sich seit mehr als 50 Jahren in vielen Vorhallen deutscher Bahnhöfe befinden. Trotz ihrer überholten Technik und dem zunehmenden Verschwinden aus dem öffentlichen Raum sind sie auch heute noch Sehnsuchtsorte in vielen Kinder- und Erwachsenenherzen. Unter dem Motto A World To Work With wurden 12 Künstler:innen eingeladen, sich mit dieser Welt auseinanderzusetzen, sie zu nutzen, zu hinterfragen und zu verändern. 2022 war die Miniaturbiennale im Hauptbahnhof Düsseldorf, der Ehret-Heimatstadt, zu Gast. Ab dem 18. Mai wird nun die Modellbahn im Hauptbahnhof Frankfurt mit der Miniaturbiennale II (“Colliding Worlds”) bespielt. Eröffnung ist am 17. Mai um 19 Uhr nahe Gleis 1. (db, 14.5.24)

Dresden, Ehret-Anlage 2017 (Bild: Daniel Bartetzko)

Dresden, Ehret-Anlage 2017 (Bild: Daniel Bartetzko)

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