Hinweis: Die Ausstellung wurde verschoben, der neue Termin ist unbekannt.
Wer die russische Avantgarde sehen will, muss nach New York reisen. Hier wird noch bis zum 25. Februar 2023 die Ausstellung “Vkhutemas: Laboratory of the Avant-Garde, 1920–1930” in der Cooper Union (The Cooper Union, Arthur A. Houghton Jr. Gallery, 7 East 7th Street, 10003 New York) gezeigt. Die Moskauer Vkhutemas (Wysschije Chudoschestwenno Technitscheskije Masterskije/Höhere Kunst- und Technikstudios) gelten unter Kenner:innen als das Sowjetische Bauhaus. Mit der “objektiven Methode” etablierte man hier in den 1920er und 1930er Jahren erstmals eine künstlerische Ausbildung im ganz großen Stil, wie sie in der Sowjetunion zum Idealbild erhoben werden sollte. Der traditionelle akademische Ansatz sollte um das Gedankengut der Industrialisierung erweitert werden. Offen und kompromisslos tauschten sich die Lernenden und Lehrenden daher permanent untereinander aus. Ohne eine Studiengebühr zu erheben, ohne einen bürgerlichen Bildungskanon vorauszusetzen, konnten so jedes Jahr über 2.000 kommenden Künstler:innen und Architekt:innen aufgenommen werden.
In der New Yorker Ausstellung zeigen Studierende und Absolvent:innen der Irwin S. Chanin School of Architekture verschiedenste Medien, vom Modell über Zeichnungen und Diagramme bis zu Animationen, um den revolutionären Ansatz der Vkhutemas neu erlebbar zu machen. Wer es nicht mehr so rasch nach New York schaffen sollte, der kann auch im heimischen Wohnzimmer zum Buch greifen: Zum Thema Vkhutemas ist bei Park Books bereits 2021 eine Publikation erschienen, in der die Architektin und Historikerin Anna Bokov vor allem die wegweisende Methodik der damaligen Kunst- und Technikerziehung unter die Lupe nimmt. (kb, 5.3.23)
El Lissitzky, Arkhitektura VKhutemas. Raboty arkhitekturnogo fakul’teta VKhutemas, 1927 (Bild: Buchcover, PD, via wikimedia commons)