Die Mitgliederversammlung vergangene Woche war mit Spannung erwartet worden, das Ergebnis ist – nun ja, bemerkenswert: Die Potsdamer Grünen wollen nun den Abriss und Neubau des Wohnblocks Staudenhof im Stadtzentrum ökologisch nachhaltiger als bisher geplant gestalten. Daher soll auf eine Tiefgarage unterm Neubau verzichtet werden. Doch nach wie vor spricht sich die Partei mit (knapper) Mehrheit gegen den Erhalt des DDR-Baus aus. Kaputt machen, aber kompetent … Die Grüne Jugend Potsdam ist übrigens gegen den Abriss. CDU und SPD wollen nach wie vor den Rückbau des Wohnblocks. Die Potsdamer Jusos sehen das anders: Weder die Klimakrise noch die Wohnungsnot in Potsdam würden es erlauben, einen bestehenden und sanierungsfähigen Bau mit sozialem Wohn- und Begegnungsraum aus ästhetischen Erwägungen abzureißen. Potsdam sei kein Museum und die Vergangenheit könne auch mal vergangen bleiben, zitieren die PNN Julius KöhlerCo-Vorsitzender der Jusos Potsdam.

Auch der BDA Brandenburg äußerte sich am Wochenende noch einmal gegen des Abriss: Die vorliegenden Wirtschaftlichkeitsvergleiche zwischen den Varianten Abriss und Sanierung seien einseitig und unvollständig, der Umbau des früheren Restaurants „Minsk“ zu einem Kunstmuseum zeige: „Der Erhalt und die Entwicklung eines Gebäudes aus den 1970er Jahren ist nicht nur möglich und sinnvoll – es ist auch wichtig für die Stadtgesellschaft, mit allen dazugehörenden kontroversen Diskussionen“. Eine derartige Transformation des Staudenhofs sei stets abgeblockt worden. Dieses Versäumnis müsse nachgeholt werden, so BDA-Landeschef Philipp Jamme. Der Migrantenbeirat der Stadt hat sich ebenfalls gegen den Abriss positioniert. Die Zeit wird nun allerdings knapp, denn der politische Countdown läuft: Am Mittwoch sollen die Stadtverordneten (vermutlich endgültig) über den Staudenhof entscheiden. Bis dahin können Sie, falls Sie mit dem Abriss nicht einverstanden sind, hier den Aufruf zum Erhalt des Beuwerks unterzeichnen. (db, 23.1.23)

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