Es wäre müßig, und auch ein wenig verlogen, jetzt einen Bogen von der hehren Architektur zum sich Janosch nennenden Zeichner Horst Eckert zu schlagen. Glaubt man einem seiner bekanntesten Werke, dann beschränkt sich seine Vorstellung von Raumkunst auf einen Bananenkiste und ein Sofa. Aber was für ein Sofa – und was für einen Kiste, die zwei abenteuerlustige Tier-Teenager auf die große Reise und wieder ins veränderte Zuhause zog. Dem der “Lebenskunst” verschriebenen Werk von Janosch widmet das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe noch bis zum 13. März 2022 eine eigene Ausstellung, denn der Illustrator und Autor wurde im März 2021 90 Jahre alt.

Neben “Oh wie schön ist Panama” (1978) und seinen verfilmten Sequenzen in der “Traumstunde” hat Janosch aber auch überdrehte, kantige und auch mal anstößige Werke für Erwachsene geschaffen. Alle schlagen sich mehr schlecht als recht durch eine unvollkommene Welt, um am Ende ihr Eckchen Humor und/oder Schönheit zu finden und die Leser:innen mit der ein oder anderen Lebensweisheit zurückzulassen. Mit dieser Mischung gelang es Janosch, trotz einer streckenweise allgegenwärtigen Selbstvermarktung zwischen Tigerentenzahnbürste und Bärchenwurst, seinen herben Reiz bis heute nicht zu verlieren. In Hamburg übersetzte man diese eigene Welt in Installationen mit Möbeln und Sehhilfen, um sich mit Janosch selbst ins Gespräch begeben zu können. Da lassen sich Grafiken mit dem Fernrohr studieren und Wondraks Ratschläge ganz konkret ausprobieren. Prominenten aus der Unterhaltungs- und Kulturszene lesen virtuell Janosch-Texte und ein Postkartenwald lädt dazu ein, die gewonnenen Erkenntnisse im Freundeskreis zu teilen. Da hätten wir ihn am Ende doch, den moderneREGIONAL-tauglichen Raumbezug. (kb, 24.10.21)

Wondrak, Alter Ego des Künstlers Janosch (Foto: © Janosch film & medien AG, Berlin)

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