Auch große Architekt:innennamen bleiben im Kirchenbau nicht von der Frage verschont, wie ihr Bauwerk künftig mit Leben gefüllt werden kann, wenn die angestammte Nutzung allein nicht mehr trägt. In Oberhausen suchte und fand man 2008 einen neuen Sinn für die Kirche Heilige Familie, die 1958 nach Entwürfen von Rudolf Schwarz und Josef Bernard fertiggestellt worden war. Seitdem gibt die lokale Tafel hier Lebensmittel an bedürftige Menschen. Doch dieser – seitdem Tafelkirche genannte – Raum kann viel mehr, findet der Verein Ruhrmoderne, der sich dem Erhalt des nachkriegsmodernen Erbes in der Region verschrieben hat. Hier könnte man Abläufe optimieren, den Ort wieder mehr als sozialen Treffpunkt im Quartier zum Klingen bringen, so die Initiative. Immerhin gilt die Heilige Familie unter Expert:innen als der einzige erhaltene Zentralbau von Rudolf Schwarz.
Nachdem Ruhrmoderne bereits 2019 mit einer Sommerschule in Oberhausen aktiv war, richtet die Initiative nun im September 2023 einen dreitägigen Workshop in der Tafelkirche aus. Eingeladen sind Studierende aus dem ganzen Bundesgebiet, um Ideen zur Nutzung und Erhaltung der denkmalgeschützten Kirche im Quartier zu erarbeiten – aus städtebaulicher, architektonischer und konzeptioneller Perspektive. Für Teilnehmende wird eine Teilnahmegebühr von 30 Euro pro Person erhoben, die Vollverpflegung, Übernachtungen sowie Arbeitsmaterialien für alle drei Tage abdeckt. Interessierte können sich auf den Open Call bis spätestens zum 31. Juli 2023 bewerben unter: info@ruhrmoderne.de. Kontaktpersonen für Rückfragen sind: Prof. Yasemin Utku, yasemin.utku@th-koeln.de, und Dr. Alexandra Apfelbaum, post@buero-apfelbaum.de, 0177 3211086. (kb, 16.7.23)