Es gab eine Zeit, in der war man stolz auf alles, wirklich alles, was neu und damit modern war. Von der Fußgängerzone bis zur Brücke, vom Tunnel bis zur Stadtautobahn, jede Facette jener Jahre wurde in den gleichen leuchtenden Farben auf Postkarten gedruckt. Auch wenn der Text auf der Rückseite oft wenig inhaltsreich ausfiel, man hatte aneinander gedacht und sich einen Gruß zukommen lassen. Mit der Ausstellung “Blumenkübel, Wendehammer, Wäschespinne” unternimmt das Stadtmuseum Paderborn eine Reise in die Alltagsarchitektur der Nachkriegsmoderne ein. Anhand von Postkarten können die Besucher:innen nicht nur prägende Phasen des damaligen Städtebaus lebendig nachvollziehen – vom Neu- und Wiederaufbau der kriegszerstörten Städte in den 1950er Jahren über die Umwandlung der Innenstädte in Geschäfts- und Dienstleistungszentren bis hin zum allmählich aufkommenden Interesse Geschichte und Denkmalschutz in den 1970er Jahren.

Mit der Ausstellung präsentiert das Stadtmuseum erstmals eine Sammlung, die Ulrich Brinkmann, geboren 1970 in Paderborn, über Jahrzehnte zusammengetragen hat. Der Architekt und Bauwelt-Redakteur kann aus einem Fundus von 35.000 Postkarten schöpfen. So können die Besucher:innen sich selbst ein Bild machen von den Entwicklungen in Städten wie Magdeburg, Hannover, Kiel, Rostock und Hamburg, aber auch Paderborn selbst ist im Postkartenformat zu sehen. Zur Ausstellung ist 2020 das Buch „Achtung vor dem Blumenkübel!“ erschienen. Die Folgebände „Vorsicht auf dem Wendehammer!“ zum Thema Straßenbau und „Obacht an der Wäschespinne!“ zum Schwerpunkt Städtebau sind in Vorbereitung. Die Ausstellung ist noch zu sehen bis zum 8. August 2021 – über die genauen Konditionen für einen Besuch informieren Sie sich bitte vorab beim Veranstalter. (kb, 5.6.21)

Paderborn, Fußgängerzone (Bild: historische Postkarte)

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