Es gibt Grund zum Feiern: Vor 50 Jahren, im Sommer 1971, wurde in Potsdam das “Zentrum für Datenverarbeitung” in Betrieb genommen. Und seit nunmehr 6 Jahren residiert im DDR-Bau das “RZ – Kunst- und Kreativhaus”, das am 1. September 2015 die Umnutzung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes zu einem lebendigen Ort kulturellen und künstlerischen Schaffens und vielfältiger Begegnung begann. Mit einem vielfältigen Programm wird dieses “halb-runde” Doppeljubiläum nun bis zum 12. September gefeiert. Denoch ist die Zukunft des Künstlerhauses Rechenzentrum keinesfalls gesichert: Die Nutzungsverträge laufen am 31.12.2023 aus, und noch immer droht 2024 der (Teil-) Abriss des Baus wegen des Wiederaufbaus der Garnisonskirche, deren Turm ohnehin gerade rekonstruiert wird. Insbesondere die Bürgerinitiative “Mitteschön” dringt recht deutlich auf den Abriss.

Dass sie in der komplizierten Gemengelage aber nicht die komplette Bürgerschaft Potsdams vertritt, zeigt sich in den anhaltenden Diskussionen sehr deutlich: Am 15. September um 17 Uhr gibt es vor Ort eine Demo für den Erhalt des Rechenzentrums – und gegen weitere Verdrängung, Preissteigerungen und Privatisierung; stattdessen für Räume der Selbstbestimmung, Diversität, des Experiments, der Aneignung, der Jugend. Den Aufruf zur Demonstration zeichnen der Sprecher:innenRat der Nutzenden des Rechenzentrums, Freundliche Übernahme Rechenzentrum e.V., Kulturlobby Potsdam, Architects for Future Ortsgruppe Potsdam, unterstützt werden sie von Lernort Garnisonkirche, Potsdam – Stadt für Alle und weiteren Organisationen. Angesichts der Tatsache, dass das benachbarte, politisch unangenehm weit rechts verordnete “Glockenspiel“, das 1991 nach Schenkung in Potsdam aufgebaut wurde, gerade unter Denkmalschutz gestellt wurde, könnte man ein Abräumen des Rechenzentrums tatsächlich als Schlag ins Gesicht für jene interpretieren, die eine offene Stadt für alle fordern … (db, 2.9.21)

Potsdam, Rechenzentrum (Bild: RZ Potsdam)

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