Ohne sie geht gar nichts, zumindest nicht über das Erdgeschoss hinaus. Auch in der modernen Architektur ist die Treppe ein unverzichtbares, mehr als nur funktionales Bauteil. Die repräsentative Freitreppe der klassischen Moderne verkörpert ebenso wie das elegante Treppenhaus der Nachkriegszeit den Geist ihrer Bauzeit. Im 20. Jahrhundert eröffneten Gusseisen und (Stahl-)Beton für die Treppengestaltung neue Freiheiten. Und erst die Aufzugstechnik – vom Paternoster bis zum Fahrstuhl – machte den modernen Wolkenkratzer möglich.
Zum Thema „Rauf und Runter – Treppe, Fahrstuhl, Paternoster“ haben wir diesen Herbst eine Wundertüte zusammengebastelt. Auf der Suche nach Artikeln erreichten uns so viele elegante, gute, anrührende Texte und Bilder, dass wir uns die schönsten davon aussuchen konnten: von den außergewöhnlichsten Lift-Literaturen über sehr persönliche Geschichten mit DDR-Aufzügen bis zum totgesagten Paternoster; von Aktenfördersystemen über Kunststoffgebilde bis zu stilvollen Wegen unter die Erde.
Titelmotiv: „Her flying red shoes“ (Bild: Faisal Akram)
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Inhalt
LEITARTIKEL: Promis im Paternoster
Jürgen Mayer erzählt von einem besonderen Interview-Ort: dem Paternoster im Kölner WDR-Gebäude, wo er jeden Sonntag prominente Gäste zum Gespräch bittet.
Visionen im Schacht: Lift und Literatur
Harald Kimpel sichtet die „Aufzugsgeschichten“ der Literatur: von der klaustrophobischen Gesellschaftsstudie bis zur subtilen Horrorszene.
Grundmann: „Dieses Chaos von Treppen“
Das Interview zu Hamburgs U-Bahn, die der Architekt Friedhelm Grundmann seit den 1950er Jahren entscheidend mit prägte: Eine Rundfahrt lohnt sich!
Zu meiner Geschichte – DDR-Aufzüge
Jan Langer fotografiert und filmt leidenschaftlich Fahrstühle der DDR, stellt seine Bilder und Videos virtuell für Interessierte zur Verfügung.
Die Kunststofftreppe – im fg 2000
Pamela Voigt zeigt, wie aus glasfaserverstärkten Kunststoffen 1969 das erste fg 2000-Fertigteilhaus entstand – samt einer eleganten Kunststofftreppe.
Das Fördergerüst – Zeche Niederberg 4
Walter Buschmann wirbt für ein seltenes Industriedenkmal – in Kempen steht das älteste erhaltene Fördergerüst dieser Kastenbauweise in NRW. Noch.
„Außer Betrieb“? Der Paternoster
Edith Ruthner glaubt an den aussterbenden Paternoster – sie erläutert seine Geschichte und Technik, schildert Vorteile und Reiz des Auf- und Abspringens.
Beförderung im Büro: LVA Stuttgart
Martin Pozsgai entfaltet, wie die Verwaltung erschlossen wurde. Anhand des 1976 eingeweihten Stuttgarter LVA-Gebäudes werden Transportwege im Büro sichtbar.
Aufzugparken: Großgarage Halle
Sarah Huke rangiert Autos per Schiebebühne und Aufzug: Möglich war dies in Halle bis 1992. Jetzt wurde die moderne Großgarage Süd frisch saniert.
Skulpturale Treppen aus Beton
Alexandra Apfelbaum sieht moderne Treppen als Skulptur, die im Inneren und Äußeren, durch Licht und Schatten, Form und Oberfläche inszeniert wird.
Treppen-Häuser – die Schering AG
Andreas Baudisch folgt vom Funktions- zum Bedeutungsträger dem Weg moderner Erschließungssysteme in den nachkriegsmodernen Bauten der Berliner Schering AG.
(Kein) Lift ins Utopische? Ungebautes!
Michael Wiederspahn wagt eine Geschichte unrealisierter Lifte – und sieht darin die Anregung und das kreative Vergnügen für den künftigen Aufzugsbau.