Seit September 2022 stehen die 221 Einfamilienhäuser der Siedlung “Hamburg Bau ’78” im Stadtteil Poppenbüttel unter Denkmalschutz. Errichtet wurden sie 1975-78 nach Entwurf der Planungsgruppe Professor Laage. Die gesamte Siedlung entstand im Rahmen eines Einfamilienhaus-Förderprogramms und sollte die Stadtflucht in den Speckgürtel der Hansestadt verringern. Beachtlich: Der Quadratmeterpreis wurde seinerzeit von der Kinderzahl der Käufer abhängig gemacht. Die Eigentümer sind über die Entscheidung des Denkmalamts alles andere als begeistert. Sie monieren gegenüber der Hamburger Wochenzeitung Heimat-Echo mit den üblichen Besitzer-Argumenten, dass dies den Marktwert der Häuser drastisch reduziere; eine befragte Maklerin sieht den Wertverlust bei bis zu 30 Prozent. Allerdings sei eine Korrektur der Grundstückspreise zu beobachten: Der Verkauf als modernisierungsbedürftige Bestandsimmobilie werde künftig nicht mehr wesentlich von dem eines reinen Baugrundstückes abweichen, was die Sache durchaus relativiert.

Viele Bewohner fordern die Rücknahme des Denkmalschutzes, finden dabei Unterstützung bei der CDU, die nun zu einem Gespräch mit allen Betroffenen am 23. Januar um 19 Uhr im Heinrich-Heine-Gymnasium eingeladen hat. Deren Fraktionsvorsitzender Dennis Thering sagte, es sei völlig unverständlich, dass SPD und Grüne mit dem Denkmalschutzamt praktisch über Nacht mehrere hundert Häuser unter Denkmalschutz gesetzt haben. Das komme einer Teilenteignung gleich, da die Häuser mit dieser Entscheidung zum Teil massiv an Wert verlören. Man fordere mit den Betroffenen eine Revision dieser Entscheidung. Das innovative Siedlungsprojekt Hamburg-Bau umfasst eine Fläche von etwa 35 ha und zählt zu den beliebten Wohnlagen. Die Deutsche Bundespost wählte 1976 Hamburg-Bau als Testgebiet für das Kabelfernsehnetz, weil es inmitten der Einflugschneise des Hamburger Flughafens liegt und durch dessen ILS-Sender der Fernsehempfang gestört wurde. Neben den ersten drei westddeutschen Programmen ARD, ZDF und dem dritten Programm wurden auch die Programme des DDR-Fernsehen empfangen. Ein interessantes Privileg … (db, 16.1.23)

Hamburg Poppenbüttel; Siedlung Hamburg-Bau; Gödersenweg 12 (Bild: Vitavia, CC BY-SA 4.0)

Hamburg Poppenbüttel; Siedlung Hamburg-Bau mit Stele von Georg Engst; Gödersenweg 12 (Bild: Vitavia, CC BY-SA 4.0)

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