Das 1980 nach rund zehnjähriger Bauzeit eingeweihte und weithin sichtbare Deutschlandfunk-Haus in Köln wird unter Denkmalschutz gestellt. Das „Hängehochhaus“ des Architekten Gerhard Weber (1909-1986) erhält den Schutzstatus vom Amt des Stadtkonservators vor allem aufgrund seiner städtebaulichen und architekturgeschichtlichen Bedeutung. Mit 102 Metern Gesamthöhe gehörte es in seiner Erbauungszeit zu den höchsten Gebäuden der Bundesrepublik. Heute produzieren die Programme Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Nova hier einen großen Teil ihres Audio- und Onlineangebots. Im Kammermusiksaal des Hauses finden regelmäßig öffentliche Konzerte statt, auch zahlreiche Musikproduktionen werden hier aufgezeichnet und gesendet. Neben dem Kölner Funkhaus plante Gerhard Weber unter anderem den HR-Sendesaal in Frankfurt (1949/1954), die Staatsoper Hamburg (1955-57) und die 2018 abgerissene Oberpostdirektion in der Hamburger City Nord (1974-77).
Am 29. Januar 2024 wird mittags zunächst die entsprechende Urkunde und die NRW-Plakette durch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker an den Intendanten Stefan Raue übergeben. Um 17.00 Uhr öffnet im Gebäude die Ausstellung „Gerhard Weber. Architekt des Deutschlandfunk-Gebäudes in Köln“ die Pforten. Anwohner:innen, Freunde des Senders und Architekturinteressierte können sich dabei im Foyer des Kammermusiksaals über die Baugeschichte des Hauses, die Biographie des Architekten sowie seine wichtigsten Bauwerke informieren. Nach einer Begrüßung durch den Intendanten wird (mR-Mitbegründer) Dr. Martin Bredenbeck vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland eine Einführung zur Ausstellung und zum Funkhaus geben. Wer kommen möchte, kann sich hier anmelden. Die Ausstellung im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums von Deutschlandradio ist von Montag bis Freitag geöffnet. Das Deutschlandradio mit seinen Standorten in Köln und Berlin ging 1994 aus der Fusion des Kölner Deutschlandfunks, des RIAS Berlin und dem ostdeutschen DS Kultur hervor. (db, 20.1.24)