“Es ist schwerer, einen guten Stuhl zu bauen als einen Wolkenkratzer”, mit diesen Worten wird gerne der große Mies van der Rohe zitiert. Und recht hat er, denn manchmal scheint der Sitzkomfort vor lauter Dekor auf der Strecke zu bleiben. Dabei bräuchte es doch eigentlich nicht viel mehr als eine Sitzfläche auf stabilen Füßen, vielleicht eine Lehne und ganz vielleicht eine Stütze für die Arme. Oft kommt dann noch ein Polster dazu, für die Bequemlichkeit. Und schon wird die Sache kompliziert, wenn man sich auf Farbe und Material und Schnörkel einigen muss. Am Ende werfen die Gestaltungskönner:innen dann wieder all das über Bord, das es nicht wirklich braucht, um im besten Fall zu einer ebenso klaren wie ergonomischen Form zu finden, die unter Eingeweihten als schön gilt. Bis irgendein Banause provisorisch ein billiges Kunststoffetwas aus dem Baumarkt danebenstellt, das nicht nur praktischer, sondern auch noch bequemer ist.

Für den Deutschen Werkbund NRW hat Thomas Schriefers eine eigene Ausstellung rund um diese Faszination für Stühle zusammengestellt. Der gebürtige Wuppertaler (* 1964) und studierte Architekt lebt schon lange in Köln. Neben verschiedenen Lehrtätigkeiten betreibt er seit 1998 ein eigenes Planungsbüro in Köln. Seine Arbeiten finden sich bundesweit in öffentlichen Sammlungen. Der Stuhl und seine Geschichte treiben ihn bereits seit Jahren um, wozu er verschiedene Ausstellungen kuratiert und Bücher herausgibt. Seine aktuelle Ausstellung „Sitz richtig!? Stühle und warum wir sie lieben“ wird am 2. März 2023 um 19 Uhr im Baukunstarchiv NRW (Ostwall 7, 44135 Dortmund) mit einer Vernissage eröffnet (um Anmeldung wird gebeten unter info@baukunstarchiv.nrw). Anschließend ist die Schau dort bis zum 2. April 2023 zu sehen. (kb, 26.2.23)

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