Nach einer kaufmännischen Ausbildung wechselte Sibylle Bergemann (1941–2010) Mitte der 1960er Jahre zur Fotografie, arbeitete für einschlägige Verlage und Zeitschriften – und avancierte im Verlauf der 1970er/80er Jahre zu einer der führenden deutschen Fotograf:innen, die auch über die Grenzen der DDR hinaus große Wertschätzung fand. Nach der Wiedervereinigung gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Fotoagentur Ostkreuz und prägte bis zu ihrem Tod im Jahr 2010 die Berliner Kulturlandschaft. Berühmt wurde Bergemann vor allem für ihre atmosphärisch dichten Schwarz-Weiß-Frauenporträts, die von bekannten Schauspielerinnen bis zu sensiblen Modeaufnahmen reichen. Weniger bekannt sind bislang, zu Unrecht, ihre Reisereportagen zwischen Dakar und Moskau, zwischen New York und Paris.

Diese charakteristischen Motive rückt die Berlinische Galerie mit der Ausstellung “Sibylle Bergemann. Stadt Land Hund. Fotografien 1966–2010” in den Mittelpunkt einer Werkschau. Ausgewählt wurden 200 Fotografien, davon 30 bislang unveröffentlicht, der Jahre 1966 bis 2010. Sie sind in sechs thematische Kapitel untergliedert, die teils auch chronologisch dem Lebensweg der Fotografin folgen: Unsichtbare Beobachterin; Berlin; Frauen; Moskau, Paris, New York; Die Welt in Farbe; Zurück in Berlin. Um Bergemanns Schaffen in ihrem sozialen Umfeld vorstellen zu können, umfasst eine siebte Bildgruppe zusätzlich Aufnahmen ihres Manns Arno Fischer sowie ihrer Berufskolleg:innen Ute Mahler, Roger Melis und Michael Weidt. Die Ausstellung ist noch bis zum 10. Oktober 2022 in der Berlinischen Galerie zu sehen. Begleitend ist ein gleichnamiger, reich bebilderter Katalog im Hatje Cantz Verlag erschienen. (kb, 2.10.22)

Sibylle Bergemann, Das Denkmal, Berlin, Februar 1986 (Bild: © Estate Sibylle Bergemann/Ostkreuz, Courtesy Loock Galerie, Berlin)

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