Guter Name, gute Aktion. In Ulm startete 2019 unter dem Motto “The Gummibaum Project” eine Schnitzeljagd zu den Orten der 1950er Jahre. Offiziell hieß das “Stadterkundungsspiel”. Die Organisator:innen wollten verschüttete topografische Orte, sozial-politische Räume und Geschichten der 1950er Jahre neu in den Blick rücken. Heute, am 12. Juni 2023, steht die nächste Veranstaltung auf dem Programm. Unter dem Titel “Unverrückbares neu denken” spricht Matthias Brenner – Architekt und Spezialist für Konstruktionserbe und Denkmalpflege an der ETH Zürich. Auch der Veranstaltungsort kann sich sehen lassen: Das “Eden”, eingerichtet in einer angestammten Gaststätte, war unter amerikanischen Soldat:innen in den 1950er Jahren eine Institution. In den folgen Jahrzehnten wurde es zunehmend textilarm bespielt – und heute wird die begnadet original erhaltene Atmosphäre nicht nur für Wein und Snacks, sondern auch für kulturelle Veranstaltungen wiederentdeckt.
Die Veranstaltung am 12. Juni wird – Luft holen für ein wundervoll wolkiges Wort – “performativ umrahmt” von Cora Schönemann, bildende Künstlerin und Hüterin des Eden, gemeinsam mit Peter Liptau, Architekturhistoriker und Archivar der Stadt Neu-Ulm. Konkret geht es im Rahmenprogramm um ein Stadterkundungsspiel, das die Geschichte des Eden erlebbar macht. Die Veranstaltungsreihe findet in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Baden-Württemberg statt. Der Vorteil: Alle Veranstaltungen sind als Fortbildung zertifiziert. Der Eintritt ist frei – auch interessierte Nicht-Architekt:innen sind willkommen (für alle Fälle: Kontakt pflueger@tatkraft.de). Geplant sind weitere Architektur-Veranstaltungen im Eden, darunter am 10. Juli 2023 um 20 Uhr ein Abend mit Claudia Gast & Susi Matt/UNISONO aus Innsbruck und mit der Ulmer Künstlerin Anna Eschenko. Weitere Infos zu kommenden Veranstaltungen, mit anderen künstlerischen Umrahmungen gibt es u.a. auf www.eden-ulm.de. (kb, 12.6.23)
Ulm, “Eden” (Bild: Peter Liptau, 2020)