Immer wieder hatte sich der Termin verschoben, doch jetzt – so erklärte die Gemeinde gegenüber der Presse – ist es soweit: Nicht vor, aber doch nach Ostern werden die Fassadensteine der Wendlinger Johanneskirche demontiert und damit die Abrissarbeiten eingeleitet. Schon seit 2013 wird vor Ort diskutiert, entworfen, protestiert, weitergeplant. Jetzt scheint es ernst zu werden mit dem Neubau in Wendlingen am Neckar. Ein evangelisches Gemeindezentrum mit Andachtsraum soll im Ortszentrum entstehen – das Problem: Da steht schon eines. Die Johanneskirche wurde um 1961 fertiggestellt und markiert seitdem mit Natursteinwänden, Turm und spitzem Dachaufsatz den gemeindlichen Lebensmittelpunkt. Im Inneren wird der Altarraum durch einen Lichtschlitz geprägt.

Nach Abriss des bestehenden Gebäudes soll, so der Plan, die Bruderhaus-Diakonie Reutlingen auf dem Grundstück zusätzliche Wohnplätze für Behinderte und Senioren einrichten. Ab 2013 kämpfte die “Initiative pro Johanneskirche“ gegen den avisierten Abriss. 2016 konnte zwar ein Bürgerentscheid durchgeführt, aber nicht die notwendige Grenze von 20 Prozent Abrissgegnern überschritten werden, um politischen Druck auszuüben. In einem offenen Brief an den evangelischen Landesbischof Otfried July baten die Initiative 2019, den Kirchengemeinderatsbeschluss aufzuheben und damit den Abriss zu verhindern. Nun scheint das Schicksal der Johanneskirche endgültig besiegelt. (kb, 4.3.20)

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