Der Entwurf für ein mondänes Haus im Berner Oberland, gezeichnet vom Architekten Ernst Anderegg, wäre ohne das Architektur Archive Bern schon in der Papiertonne gelandet. Der 2019 gegründete Verein hat sich zum Ziel gesetzt, regionale eidgenössische Architekturgeschichte zu retten: Man stelle Nachlässe sicher, bewerte sie, suche nach öffentlich-rechtlichen Archiven zur dauerhaften Aufbewahrung und wolle künftig auch mit Museen zusammenarbeiten, sagte der Architekturhistoriker Daniel Wolf der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu den Zielen.

Aktuell wird gerade ein großer Bestand des Büros Urfer & Stähli aus Interlaken gesichtet, das unter anderem 1931 das Parkhotel Bellevue in Adelboden entworfen hat. Nach dem Tod der Namensgebenden Architekten übernahm der Mitarbeiter Karl Ryser das Büro, der 2012 starb. Zwei Jahre später musste sein Haus innerhalb weniger Tage geräumt werden – und buchstäblich in letzter Sekunde wurden Kisten und Müllsäcke (!) mit Plänen, Zeichnungen, Skizzenbüchern und Fotografien vorm Container bewahrt. Die Inkunabeln der Schweizer Architektur sind bereits archiviert, nun hat sich auch für die (zu unrecht) halb vergessenen Bauten und Baumeister eine Plattform gefunden. (db, 21.3.20)

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