Das österreichische Bundesdenkmalamt (BDA) hat die Friedhöfe der Stadt Wien geprüft und dabei zahlreiche Bauten unter Denkmalschutz gestellt, darunter einige Garten- und Ehrenmal-Anlagen. Neben den Friedhofsbauten wurden in Wien aber auch vier Objekte der (frühen) Moderne und der Nachkriegsmoderne unter Schutz gestellt. Darunter ist sich etwa das ehemalige Haus Duschnitz in Döbling. Es wurde von Adolf Loos in den Jahren 1915/1916 umgebaut. Auch die Wohnung der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky in Margareten wurde unter Denkmalschutz gestellt. Die Adolf-Loos-Schülerin hat als eine der ersten Frauen in Österreich Architektur studiert und ist als Mitarbeiterin des Stadtplaners Ernst May die Erfinderin der „Frankfurter Küche“ . 30 Jahre lang lebte die im Jahr 2000 verstorbene Architektin in der Franzensgasse und gestaltete die Wohnung nach ihrer Architekturauffassung um – nun wird daraus ein Museum.
Bereits im Februar hat mR auf die Unterschutzstellung des Hauses Koller-Glück (1971-74) von Ernst Anton Plischke in Liesing hingewiesen, ein Spätwerk des Moderne-Architekten. Noch ein Neuzugang im Denkmalverzeichnis ist das Hotel Prinz Eugen auf dem Wiedner Gürtel. Es wurde 1957/58 nach Plänen von Georg Lippert erbaut – in einer Zeit erbaut, in der versucht wurde, Österreich als Tourismusland neu zu vermarkten. Dafür sei es mit ein Symbol, so Paul Mahringer, stellvertretender Fachdirektor im Bundesdenkmalamt Wien. Der Schwerpunkt auf Bauten der Moderne werde das Denkmalamt noch weiter beschäftigen. Und: „Wir haben jetzt in Österreich überhaupt noch mal einen neuen Schwerpunkt gesetzt, dass wir uns mit Villen auseinandersetzen“, kündigte Mahringer an. (db, 4.8.22).