Man erkennt es sofort, wenn der Stuttgarter Bildhauer Otto Herbert Hajek (1927-2005) seine Finger im Spiel hatte: Kräftige Primärfarben, reduzierte abstrakte Zeichen prägen vor allem sein Spätwerk. Die baden-württembergische Landeshauptstadt ist reich an Hajek-Hinterlassenschaften. Gerade das Haus des Künstlers am Hasenberg war von der Fassade bis zum Fußbodenbelag durchgestaltet. Ab 1967 hatte er der Villa aus den frühen 1920er Jahren deutlich seinen Stempel aufgedrückt. Über Jahrzehnte führte er hier ein offenes Haus mit prominenten Besuchern.

In den vergangenen Jahren wurden viele Hajek-Werke still und heimlich abgebaut. Nach dem Tod des Künstlers im Jahr 2005 wurde auch um sein Anwesen in bester Stuttgarter Lage gestritten, teils vor Gericht. Denn der neue Eigentümer hatte vor allem im Inneren rasch Fakten geschaffen – nach Abriss ließe sich das Grundstück sicher äußerst gewinnbringend veräußern. Seit 2009 stehen weite Teile der Anlage unter Denkmalschutz, doch vieles ist bereits entfernt oder verfallen. Die Erben und die städtischen Behörden zeigen sich aktuell gegenüber den Medien gleichermaßen besorgt. Der Zustand des Hauses lege die Vermutung nahe, dass hier bald tiefgreifende Maßnahmen anstehen – nicht zugunsten des Denkmals. (kb, 21.1.21)

Stuttgart, Haus Hajek am Hasenberg (Bild: stuttgart-hasenberg.de)

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