Wenn aktuelle Zeitungsartikel über die ehemalige Städtische Badeanstalt Halberstadt berichten, steht zumeist die Rettung im Vordergrund. Gemeint ist das Hauptgebäude der denkmalgeschützten Anlage aus dem Jahr 1900. Die gesamte Badeanstalt wurde in den letzten Kriegstagen von Bomben getroffen und im Anschluss zwischen 1949 und 1952 wiederhergestellt. Zuletzt investierte die Stadt in eine Notsicherung des Dachs, deren Holzkonstruktion Teile der Giebel der Straßenfassade verdeckte. Im Hauptgebäude an der Bödcherstraße, das auch einen Bauteil aus den 1950er Jahren umfasst, werden aktuell vor allem originale Elemente der Jahrhundertwende erhalten und neu zur Geltung gebracht, darunter die Neo-Renaissance-Fassade, aber auch Türen und Fliesen. Andere Elemente wie Glasbausteine oder Startblöcke wurden teils geborgen, ins Museum verbracht oder in den Neubau einbezogen.

Auf der anderen Seite der Bilanz steht ein Abriss, der im Herbst 2020 erfolgte. Die ehemalige Schwimmhalle musste einem Parkplatz weichen. Als Gründe gaben die Investor:innen an, dass ein Erhalt unwissenschaftlich sei, zum anderen benötige der künftige Mieter diesen Raum nicht. Bereits 1999 hatte man die Badenutzung eingestellt. Der Lost-Places-Charme des Zwischenzustands wurde verschiedentlich für Fotoprojekte oder kulturelle Aktionen genutzt, ebenso wurden Studien für eine mögliche Zukunft für das Areal erstellt. 2017 präsentierten schließlich die neuen Eigentümer:innen, eine Investor:innengemeinschaft, ihre Pläne für eine Sanierung und Umnutzung der Anlage. Eigentlich sollten die Umbauarbeiten des Büros Garazella schon 2019 abgeschlossen sein. Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Mieter Anfang Dezember in die sanierten Räume einziehen. Hier will das Diakonische Werk des ­Kirchenkreises Halberstadt Verwaltungsfunktionen unterbringen. (kb, 27.8.21)

Halberstadt, Städtische Badeanstalt (Bild: NoRud, CC BY SA 3.0, 2014)

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