Sehen Sie mal in Ihrem Portemonnaie nach. Haben Sie darin 3 Millionen Euro? Dann bäuchten Sie noch bis zum 2. März 2022 ein überzeugendes Nutzungskonzept, und schon könnten Sie Eigentümer eines echten Eiermann-Baus werden. Und zwar des Krefelder Stadthauses, das nach langen Debatten um seine Zukunft nun durch die Stadt zum Verkauf angeboten wird. Damit könnte sich Krefeld eines Problems entledigen, das man vorher durch Kaputtsparen und nicht denkmalgerechte Planungen (so zumindest die Vorwürfe aus der Fachwelt) nicht lösen konnte: Das sanierungsbedürftige Denkmal belastet nicht mehr die Stadtkassen und wird einer sinnvollen neuen Nutzung übergeben, nachdem die Verwaltung bis 2023 auch den letzten Gebäudeteil räumt. Große Teile wie das mittig stehende Hochhaus sind aus Brandschutzgründen ohnehin bereits leergezogen.

Gebaut wurde das Stadthaus in den Jahren 1951 bis 1953, dazu 1956 das angeschlossene Hochhaus. Ursprünglich war es für die Verwaltung der Vereinigten Seidenwerke (Verseidag) konzipiert, die den Bau nach Konzern-Umstrukturierungen in den 1970ern an die Stadt Krefeld abgab, nachdem er zuvor bereits nur noch als Lager genutzt wurde. 1978-1981 wurde er für die Stadtverwaltung umgebaut. Vor Egon Eiermann hat übrigens noch ein sehr bekannter Moderne-Architekt in Krefeld für die Verseidag gebaut: das restliche Firmengelände, heute ebenfalls denkmalgeschützt, wurde von1931 bis 1939 nach Plänen von Ludwig Mies van der Rohe bebaut. (db, 16.8.2021)

Krefeld, Stadthaus (Bild: Steffen Schmitz, CC BY SA 4.0)

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