In Wulfen wird gerade ein Gemeindezentrum unter Denkmalschutz gestellt, das nach dem Entwurf eines finnischen Architekten entstand. Nach einem beschränkten Wettbewerb hatte man 1965 Toivo Korhonen aus Helsinki ausgewählt. Für die Grünflächen wurde der Düsseldorfer Gartenarchitekt Roland Weber ausgewählt. Nach dem Wettbewerbsentwurf entstand ein – dem Zeitgeist entsprechend flexibel ausgestattetes und in vielfacher Weise nutzbares – Ensemble auf einem dreieckigen Grundriss, ergänzt um weitere Funktionsbauten auf viereckigen Grundflächen. Der Grundstein konnte 1970 gelegt und die Einweihung 1972 gefeiert werden. Als sichtbar belassene Materialien herrschen holländischer Straßenklinker und Holzleimbinder vor. Für den Gottesdienstraum schuf der finnische Künstler Howard Smith ein textiles Kunstwerk zum Thema Verklärung und Himmelfahrt. In den 2000er Jahren wurde das ursprünglich an der Außenwand angebrachte Holzkreuz in den Altarraum versetzt.
In Wulfen entstanden seinerzeit innovative, teils experimentelle Wohnbauten, darunter etwa das Habilfex. Auch Korhonen schuf eines dieser Modell, die sogenannte Rote Finnstadt, gemeinsam mit Lauri Sorainen. Was als Montagebauweise geplant war, setzte man vor Ort schließlich in konventioneller Bauweise um. Die Unterschutzstellung des Barkenberger Gemeindezentrums erfolgte im Rahmen einer mehrjährigen Inventarisierung der Nachkriegskirchen durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Aktuell laufen zudem die Vorbereitungen für einen Umbau des zum Gemeindezentrum gehörigen Kindergartens, die künftig drei Gruppen Raum bieten soll und ebenfalls vorab mit der Denkmalpflege abgestimmt wird. (kb, 2.8.22)
Wulfen, Ev. Gemeindezentrum Barkenberg (Bilder: oben: Wulfe Wiki, EW-Fotobestand, Stadtarchiv; unten: Dr. W. Strickling, CC BY SA 4.0, 2020)