Nahe dem Marktplatz entstand im thüringischen Gera zwischen 1982 und 1985 ein kleines Plattenbauviertel, das sich bis heute sehen lassen kann. Was im Kern aus den klassischen WBS 70-Modulen besteht, gestaltete das Wohnungsbaukombinat Gera nach außen als (post-)moderne Variante klassischer Altstadthäuser. Dafür nutzte man z. B. Plattenmodule mit hochrechteckigen Fensteröffnungen. Waschbetonoberflächen werden von Mansarddächern überfangen, von profilierten Gewänden strukturiert und mit Holztüren besonders ausgezeichnet. Darüber zeigen sog. Hauszeichen des örtlichen Malers und Grafikers Peter Willmaser (*1941) aus dem Jahr 1985 collagierte gegenständliche Motive aus Keramik- und Steinelementen. Die so gefügten und bis heute sehr beliebten Bilder machen jedes Haus unverwechselbar und verweisen zugleich auf Stationen der Stadtgeschichte.

Einige dieser denkmalgeschützten (p)ostmodernen Altstadthäuser in der Schuhgasse werden aktuell saniert. Im Rahmen der 1,8 Millionen Euro teuren Maßnahme hat die GWB Elstertal Geraer Wohnungsbaugesellschaft mbH zunächst die Fassaden und Dächer überarbeitet. Dafür wurden u. a. die Fugen der Betonplatten neu abgedichtet, ansonsten aber – in den Oberflächen und in der Farbigkeit – die Charakteristika der 1980er Jahre denkmalgerecht belassen bzw. aufgefrischt. Die meisten Eingriffe werden im weiteren Verlauf in den Innenräumen erfolgen, um diese an sich wandelnde Wohnbedürfnisse anzupassen. Das Ende der Arbeiten wird für November 2021 angekündigt. Bis dahin sollen u. a. noch die Holztüren aufgearbeitet und die Innenhöfe neu gestaltet werden – geplant ist hier ein Kinderspielplatz. (kb, 10.8.21)

Gera, Schuhgase 4, eines von insgesamt vier künstlerisch gestalteten Hauszeichen des Malers Peter Willmaser (Bild: Radler59, CC BY SA 4.0, 2016)

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